Fabius Cunctator

[1] Fabius Cunctator, d.h. der Zauderer, mit dem ganzen Namen Quintus F. Maximus, ward im zweiten Kriege der Römer mit Karthago 217 v. Chr. zum Dictator gewählt gegen den siegreich in Italien eindringenden Hannibal (s.d.), und wußte diesen durch ermüdende Märsche und kleine Angriffe so zu schwächen und aufzuhalten, daß er seinen Plan, ohne Weiteres Rom anzugreifen und so durch Einen Schlag der Herrschaft der Römer ein Ende zu machen, aufgeben mußte. F. hielt sich auf den Bergen, während Hannibal in der Ebene hinzog, und ließ sich in keine Schlacht ein. Die Römer sagten von ihm: Cunctando restituit rem (durch Zaudern hat er den Staat gerettet); und noch jetzt wird F. als Muster eines besonnenen Feldherrn aufgeführt. Wie berühmt und mächtig aber überhaupt die Familie der Fabier im alten Rom war, geht daraus hervor, daß 480 v. Chr. 306 Fabier, an ihrer Spitze Cäso Fabius, in den Krieg gegen die Vejenter zogen. Sie fielen Alle durch einen Hinterhalt der Feinde.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1838., S. 1.
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