[25] Ferdinand II., Kaiser von Deutschland, geb. am 9. Jul. 1578 zu Gräz, gest. am 15. Febr. 1637, war ein Enkel Ferdinand I., der von 1558–64 als deutscher Kaiser friedlich regiert hatte. Maria von Baiern, die Mutter F. II., erzog ihren Sohn streng nach katholischen Grundsätzen, indem sie und die. Jesuiten, bei denen sich F. zu Ingolstadt fünf Jahre lang aufhielt, ihm die Wiederherstellung der katholischen Kirche in Deutschland als höchste Glaubens- und Regentenpflicht vorstellten. Mit dem festen Vorsatze, diesem Geschäfte sein Leben und seine ganze Macht zu widmen, wurde F. 1617 und 1618 König von Böhmen und Ungarn und sein finsterer, verschlossener Charakter trugen dazu bei, daß er mit einer Festigkeit seinen Plan verfolgte, die ihn selbst um die Ruhe des Lebens und seine Unterthanen in die größten Drangsale brachte, die jemals über Deutschland hereingebrochen sind. Kurz vorher, ehe F. den Kaiserthron bestieg, hatten die Böhmen schon das verhängnißvolle Zeichen zum dreißigjährigen Kriege gegeben, welchen F., der 1619 auf den Kaiser Matthias folgte, bis an seinen Tod eifrig fortsetzte. (S. Dreißigjähriger Krieg.) Ihm folgte sein Sohn, F. III., geb. am 13. Jul. 1608, gest. am 2. Apr. 1657, als deutscher Kaiser, der zum Frieden geneigt war, aber den einmal entbrannten Kampf, den auswärtige Feinde emsig schürten, um die Macht Deutschlands zu brechen, nicht eher zu beschwichtigen vermochte als 1648, wo der Westfälische Friede (s.d.) geschlossen wurde.