Göttingen

[255] Göttingen, die Hauptstadt des gleichnamigen Fürstenthums, welche zum Königreich Hanover gehört und in der Landdrostei Hildesheim liegt, in einem fruchtbaren Thale an der schiffbaren Leine. Durch die Stadt geht ein Kanal, die neue Leine genannt. Am bekanntesten ist G. durch seine von Georg II., König von England und Hanover, gestiftete und 1737 eingeweihte Universität, welcher ein schönes Gebäude gewidmet ist und die eine 1816 vollendete Sternwarte besitzt. Sie zählt gegenwärtig ungefähr 800 Studirende, hat eine Bibliothek von mehr als 300,000 Bänden und ausgezeichnete Sammlungen. Zu den übrigen Bildungsanstalten gehört eine 1785 gestiftete ausgezeichnete Industrieschule und ein Gymnasium. Berühmt ist die 1751 errichtete und 1770 zweckmäßiger eingerichtete kön. Societät der Wissenschaften. Die Stadt zählt ungefähr 11,000 Einw., welche besonders Tuchfabrikation, Gerberei, Wollenweberei u.s.w. betreiben. Stark ist auch der Handel mit Leinwand und Mettwürsten. Die Stadt, namentlich die Universität, hat manche nachtheilige Folgen von dem 1831 hier stattgehabten Aufstande erlitten. (S. Hanover.)

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1838., S. 255.
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