Gabeln

[131] Gabeln werden alle in den verschiedensten Gebrauch kommende Werkzeuge genannt, welche aus zwei Spitzen, Armen oder Zinken bestehen, die in einem Stiel mit einander vereinigt sind. Am gebräuchlichsten sind bei uns die Tisch- oder Eßgabeln, deren man sich zu größerer Reinlichkeit statt der Finger bedient, um die Speisen zum Munde zu führen. Der Gebrauch derselben ist, so sehr er auch gegenwärtig allgemein geworden, doch nur erst seit den letzten Jahrhunderten bekannt. Früher bediente man sich beim Essen, wie noch jetzt viele Völker thun, nur der Finger, oder des Messers allein. Noch zu Ende des 16. Jahrh. war die wahrscheinlich in Italien zuerst gebrauchte Eßgabel an dem feingebildeten franz. Hofe eine neue Einführung, welche aber von da über das ganze gebildete Europa sich ausbreitete. Anfangs hielt man die Gabel für einen überflüssigen Luxusartikel, und in vielen Klöstern war bisher der Gebrauch derselben ausdrücklich untersagt. In Spanien gibt es noch gegenwärtig Gegenden, in denen man sich, wie dies auch in der Türkei geschieht, spitzer Hölzchen statt der Gabeln bedient. Die Chinesen haben zierlich gearbeitete Griffel von Elfenbein.

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Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1838., S. 131.
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