Lagrange

Lagrange

[690] Lagrange (Jos. Louis), einer der ausgezeichnetsten Mathematiker, wurde 1736 zu Turin geboren, zeichnete sich schon im Jünglingsalter durch tiefe mathematische Kenntnisse aus und wurde mit 19 Jahren Professor der Mathematik an der Artillerieschule zu Turin.

Nach des großen Euler (s.d.) Tode als Director der Akademie der Wissenschaften nach Berlin gerufen, blieb er dort bis nach Friedrich's des Großen Tode, worauf er sich 1787 nach Paris begab. Obgleich von der Nationalversammlung seine Verdienste anerkannt wurden, so gerieth doch auch L. in die Gefahren, welche die Revolution über alle ausgezeichnete Menschen herbeiführte. Dennoch wies er eine Stelle bei der nach Preußen bestimmten Gesandtschaft, durch welche man ihn der Gefahr entrücken wollte, ab. Nach Wiederherstellung der [690] Ordnung wurde er Professor an der Normalschule und an der polytechnischen Schule zu Paris. Mit neuem Eifer wendete er sich wieder den Wissenschaften zu, sein Ruhm stieg immer höher und die Regierung beauftragte den franz. Gesandten in Turin, L.'s Vater aufzusuchen und ihn im Namen Frankreichs Glück zu dem Besitz solch eines Sohnes zu wünschen. Auch Napoleon ehrte L. hoch. Derselbe war das erste Mitglied des Instituts gewesen, wurde nachher Mitglied des Senats, Großkreuz der Ehrenlegion und endlich in den Grafenstand erhoben. Nach seinem 1813 erfolgten Tode ward er im Pantheon beigesetzt. Seine mathematischen, diese Wissenschaft glänzend fördernden Werke haben wiederholte, zum Theil noch von ihm selbst verbesserte Ausgaben erlebt.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1838., S. 690-691.
Lizenz:
Faksimiles:
690 | 691
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika