Lichtenberg [2]

[743] Lichtenberg ist der Name eines deutschen Fürstenthums, welches von dem bair. Rheinkreise, dem preuß. Regierungsbezirke Trier, dem oldenburg. Fürstenthume Birkenfeld und der homburg. Herrschaft Meisenheim begrenzt wird, 111/2 ! M. umfaßt und 39,000 Einw. hat. Es wird von den Vogesen durchzogen und von der Blies und Nahe bewässert. Bis 1816 hieß dasselbe die Herrschaft Baumholder; in dem angegebenen Jahre wurde es an Sachsen-Koburg von Preußen abgetreten und erhielt seinen jetzigen Namen von der alten pfälz. Burg Lichtenberg, sowie 1819 den Titel eines Fürstenthums. Anfänglich regierte es eine herzogl. Landescommission, seit 1821 repräsentirte dasselbe ein Landrath von 7 Personen, welchen 50 Wahlmänner wählten. Nachdem aber 1831 in dem Fürstenthume Unruhen ausgebrochen waren und erst durch das Einrücken preuß. Truppen die Ruhe hergestellt worden war, fand sich der Herzog von Sachsen-Koburg bewogen, 1834 das Fürstenthum mit allen Souverainetätsrechten an Preußen abzutreten gegen eine jährliche Rente von 80,000 Thlrn., welche so lange von Preußen bezahlt wird, bis Koburg ein Grundeigenthum wird haben erwerben können, welches an die Stelle von Lichtenberg tritt. Die Hauptstadt ist Wendelan der Blies mit 2000 Einw.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1838., S. 743.
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