Lichtmesse

[743] Lichtmesse oder Kerzenweihe, wird in der katholischen Kirche das Fest der Reinigung Mariä genannt, welches den 2. Febr. 40 Tage nach der Geburt Christi, als der gesetzlichen Dauer der Reinigungszeit bei den Juden, gefeiert wird. Die Veranlassung zur Einführung des Festes soll im 6. Jahrh. eine verheerende Krankheit gegeben haben, zu deren Abwendung man den Schutz der Maria anflehte und ihr darum einen besondern feierlichen Festtag widmete. Später, als Papst Sergius 789 befahl, daß die in dem ganzen Jahre an diesem Tage zu gebrauchenden Wachskerzen geweiht werden sollten, erhielt derselbe den Namen Lichtmesse. Wie nämlich bei den Christen frühzeitig die Gewohnheit entstand, bei dem Gottesdienste Lichter und Wachskerzen anzuzünden, indem man sie theils als Zeichen und Sinnbild der Freude betrachtete, theils durch sie an die ehemaligen Zeiten der Verfolgungen erinnern wollte, während welcher die Christen oft gar nicht anders, als bei Nacht zusammenkommen durften, so fand man noch eine besondere symbolische Beziehung am Tage Mariä Reinigung in dem an demselben aus dem Evangelisten Lucas 21,22. vorzulesenden Abschnitte, wo der Erlöser ein Licht, die Heiden zu erleuchten, genannt wird.

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Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1838., S. 743.
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