Magnesia

[18] Magnesia, Talk- oder Bittererde. Nach des engl. Chemikers Davy Entdeckung sind alle Erden (s.d.) Metalloxyde, d.h. Verbindungen eigenthümlicher Metalle mit Sauerstoff, und so ist denn auch das Magnesium, ein glänzend silberweißer und hämmerbarer einfacher Körper (s. Elemente), die metallische Grundlage der Magnesia. Das Magnesium entzündet sich bei Glühhitze an der Luft und verbrennt zu reiner Magnesia, einem weißen, leichten, geruch- und geschmacklosen Pulver, das mit Säuren bitter schmeckende Salze, Bittererdsalze, bildet. Die in der Medicin gewöhnlich gegen Zufälle, welche von Säure im Magen herrühren, angewendete kohlensaure Magnesia ist ein Gemenge von zwei verschiedenen kohlensauern Bittererdsalzen, und die schwefelsaure Magnesia bildet den Hauptbestandtheil der natürlichen Bitterwasser (z.B. zu Epsom in England, Saidschütz und Seidlitz in Böhmen), aus denen dieses Salz auch häufig gewonnen und daher Bittersalz, Epsomer-, Saidschützer- und Seidlitzer Salz genannt wird. Übrigens findet es sich auch im Seewasser und in einigen Salzquellen. Außer in der Apotheke wird die Magnesia auch zu gewerblichen Zwecken, z.B. bei Bereitung mineralischer Farben, benutzt und von Böhmen, Tirol und England aus, doch häufig verfälscht, in den Handel gebracht.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1839., S. 18.
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