[44] Mangan (das) oder Braunsteinmetall hat eine grauweiße Farbe, ist sehr spröde, aber nicht hart, schmilzt nur bei sehr hohen Hitzgraden und wurde erst im letzten Viertel des vorigen Jahrhunderts aus dem in der Natur nicht seltenen, unter dem Namen Braunstein bekannten Mineral dargestellt, welches wegen seiner Brauchbarkeit zur Glasbereitung längst ein Gegenstand des Handels, allein für ein Eisenerz gehalten worden war. Übrigens kommt es nicht blos im Mineralreiche, sondern auch im Thier-und Pflanzenreiche vor und die Asche von verbrannten thierischen und Pflanzenstoffen enthält mindestens Spuren von Manganoxyd, d.h. einer Verbindung von Mangan und Sauerstoff. Zu diesem hat es von allen Metallen die meiste Verwandtschaft und muß deshalb vor dem Zutritt der Luft geschützt aufbewahrt werden, z.B. in zugeschmolzenen engen Glasröhren, weil es außerdem sich sehr bald verändert und zu einem braunen Pulver zerfällt. Mit dem Sauerstoffe geht das Mangan fünf verschiedene Verbindungen ein, wird in geringer Menge zur Entfärbung von durch Kohlenstoff verunreinigter Glasmasse, in größerer Menge zum Rothfärben derselben angewandt, sowie zur Porzellan- und Emailmalerei und Bereitung mehrer chemischer Erzeugnisse benutzt. Von den mangansauren Salzen ist das mangansaure Kali vorzüglich unter dem Namen des mineralischen Chamäleon bekannt, weil es, in Wasser geschüttet, die seltsame Eigenschaft besitzt, seine Farbe mehrmals zu wechseln, sodaß die anfangs dunkelgrüne Auflösung mehr oder weniger rasch durch Blau, Violett und Purpur in Hellroth übergeht, indem das Wasser ihm den Überschuß an Kali entzieht.