Montmartre

[183] Montmartre heißt ein Dorf und eine Anhöhe nördl. von Paris, welche mit einigen andern mehr nach O. gelegenen Höhen in der Schlacht bei Paris am 30. März 1814 erstürmt werden mußte und wo hierauf der Fürst Blücher sein Hauptquartier nahm. Der Montmartre enthält reiche Kalk- und Gypsbrüche, welche ganz Paris und noth einen Theil der Umgegend mit diesen Stoffen versehen und in denen eine Menge interessanter Versteinerungen vorkommen. Sein Name wird nach Einigen von einem Tempel des Mars hergeleitet, der ehemals hier gestanden haben soll, nach Andern aber von dem Märtyrertode des h. Dionysius (s.d.), den er mit seinen Jüngern hier erlitten haben soll. Ein 1096 daselbst gegründetes Mönchskloster ward 1133 in ein Nonnenkloster umgewandelt, das erst während der franz. Revolution eingezogen wurde. Auf dem Montmartre liegen viele Gärten und zahlreiche Windmühlen, und von seinem Gipfel hat man den schönsten Überblick von Paris.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1839., S. 183.
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