[193] Mosaisk, eine befestigte Kreisstadt mit 4000 Einw. im russ. Gouvernement Moskau und am Zusammenflusse der Moschaiska und Moskwa gelegen, von Moskau gegen 12 M. entfernt, ist durch die am 7. Sept. 1812 zwischen den Russen und Franzosen in dortiger Gegend vorgefallene Schlacht geschichtlich merkwürdig geworden, die aber auch Schlacht an der Moskwa und, nach einem Dorfe in der Schlachtlinie, von Borodino genannt wird. Hier endlich bot das nicht lange vorher unter dem Oberbefehl des Fürsten Kutusoff gestellte russ. Heer den andringenden Franzosen die Spitze und wagte eine Hauptschlacht, um Moskau zu retten. Die Russen hatten eine ziemlich günstige Stellung inne, deren Stützpunkt rechts das Dorf Borodino, links das Dorf Senimoska und die durch vortheilhafte Verschanzungen sehr verstärkt war. Nachdem Napoleon schon am 5. Abends eine vor dem russ. linken Flügel gelegene Redoute hatte stürmen lassen, welche der Entwickelung seiner Massen im Wege war, eröffnete am 7. früh um 6 Uhr der franz. rechte Flügel den Kampf, welcher sich allmälig über die ganze Linie verbreitete. Auf jeder Seite fochten gegen 150,000 M. und am blutigsten ward um Borodino und eine große russ. Redoute gerungen, die erst Nachmittags um 3 Uhr, nachdem bei zwei Angriffen drei Infanterieregimenter und ein Cavaleriecorps fast aufgerieben worden waren, vom 4. Cavaleriecorps und zunächst von der sächs. Brigade genommen wurde. Nun erfolgte ein von 80 Kanonen unterstützter Angriff des franz. Centrums unter Ney auf das russ., und da auch die Stützpunkte der Flügel der russ. Armee verloren gingen, zog sie sich gegen Abend in großer Ordnung gegen Mosaisk und weiter hinter Moskau zurück, das sie Napoleon überließ. Die Russen schätzten ihren Verlust selbst auf 25,000 M. und der franz. war bestimmt größer, obgleich sie nicht, wie Kutusoff's Bericht besagte, geschlagen worden waren.