Patrone

[429] Patrōne heißt eine papierne Hülse, welche das zu einem Schusse aus kleinem Feuergewehr erfoderliche Schießpulver und für scharfe Schüsse die Kugel dazu, oder für sogenannte blinde nur das erste enthält. Beim Laden des Gewehrs wird das der Kugel entgegengesetzte Ende der Patronenhülse abgebissen, das Pulver in den Lauf geschüttet und das Papier mit der Kugel mit dem Ladestocke darauf festgestoßen. Die Geschützpatronen werden gewöhnlicher Schüsse oder Cartouche genannt, und enthalten das Pulver in Beuteln aus einem dichten wollenen Zeuche, die an die Unterfläche runder hölzerner Scheiben sogenannter Kugelspiegel, befestigt sind, deren andere Fläche zur Aufnahme der Geschützkugel concav oder schüsselartig ausgedreht ist, welche mittels Blechstreifen oder auf andere Art daran befestigt wird. – Man nennt aber auch Patrone ein Muster oder Vorbild, nach dem irgend ein Gegenstand verfertigt oder geformt werden soll, sowie jene Blech- oder Papptafeln, in welche die Figuren der Spielkarten und die Verzierungen zur Stubenmalerei ausgeschnitten sind und welche dann auf das Kartenpapier gelegt und an die Wand gehalten und mit Farbenpinseln überfahren, das Ausmalen der ausgeschnittenen Figuren sehr leicht machen.

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Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1839., S. 429.
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