[535] Pontons, deutsch Brückenschiffe, heißen in Form großer Kähne aus Holz, Metallblech oder über Holzgerippe gespannter und getheerter Leinwand verfertigte Fahrzeuge von etwa 3 F. Tiefe, 3–6 F. Breite und bis über 30 F. Länge, welche von den Heeren im Kriege auf Wagen mitgeführt werden, um erfoderlichen Falles mittels derselben und dem in vorbereitetem Zustande dabei befindlichen übrigen Material, über Flüsse und andere Gewässer Pontons- oder Schiffbrücken schlagen zu können, welche den Übergang aller Truppengattungen und des Fuhrwesens erlauben. Dies geschieht von den Pontoniers, welche für diese und andere zu militairischen Zwecken auf dem Wasser vorfallende Arbeiten besonders eingeübte Mannschaft sind. Das Verfahren bei der Aufstellung einer Pontonsbrücke besteht im Wesentlichen darin, daß die Pontons ins Wasser gebracht, mit Ankern im Grunde und durch von einem zum andern reichende Balken untereinander befestigt werden, welche zugleich die Unterlage des von quer darüber gelegten Balken und Bretern gebildeten Brückenweges abgeben. Schon bei den Alten führten die Heere hölzerne Fahrzeuge zur Aufstellung ähnlicher Brücken mit sich, die aber jetzt auch als stehende Schiffbrücken über große Flüsse zum gewöhnlichen Gebrauche benutzt werden, wo der Bau fester Brücken unverhältnißmäßige [535] Kosten verursachen und jeder Eisgang dieselben mit großen Beschädigungen bedrohen würde. (S. Brücken.)