[591] Psyche, die jüngste von drei Königstöchtern, doch auch für die Tochter des Sonnengottes und der Endelecheia, d.h. der Fortdauer, von den Dichtern erklärt, machte durch ihre Schönheit den Neid der Venus rege, welche Amor beauftragte, sie in den verächtlichsten Menschen verliebt zu machen.
Dieser aber sah und liebte sie selbst und ward endlich auch nach mancherlei, schon im Art. Amor (s.d.) mitgetheilten Abenteuern mit der vom Jupiter unsterblich gemachten P. verbunden, die sich auf Abbildungen durch Schmetterlingsflügel auszeichnet. – Das griech. Wort Psyche bedeutet die Seele und psychologisch heißt daher, was [591] sich auf die Seele und die Lehre von derselben oder die Psychologie (s. Seele) bezieht; für Das, was die Seele zunächst betrifft, wird auch psychisch gesagt; psychische Krankheiten sind z.B. mit Seelenkrankheiten einerlei und psychische Medicin oder Psychiatrie heißt die Seelenheilkunde.