[761] Rübezahl nennt die Volkssage einen Berggeist, welchem sie das Riesengebirge in Schlesien als Schauplatz seiner bald wohlthätigen, bald spukhaft neckenden Eingriffe in die Schicksale einzelner Menschen angewiesen hat. Die von ihm umlaufenden Erzählungen lassen ihn als Bergmann, Jäger und in ähnlicher Gestalt den Wanderern begegnen und Die belohnen, welche seinen Beifall erwerben, während er im andern Falle mit allerlei Ungemach, wie Nebel, Ungewitter und Sturm, Die verfolgt, welche seinen Unwillen rege machen. Das soll auch durch den Namen Rübezahl geschehen, dessen Ursprung den Berggeist, dem Märchen zufolge, allerdings an eine unangenehme Überlistung erinnert, die einer von ihm entführten Schönen glückte, während er in ihrem Auftrage emsig die Rüben auf einem Acker zählte. Daher will dieser Berggeist Herr Johannes oder Herr des Gebirges gerufen sein, und die denselben betreffenden Erzählungen hat Musäus in den »Volksmärchen der Deutschen« besonders erfreulich mitgetheilt. Eine dramatische Bearbeitung der Sage von Rübezahl hat Wolfgang Menzel (Stuttg. 1826), und eine andere als Oper (componirt von L. Spohr) unter dem Namen »Der Berggeist« Ed. Gehe geliefert.