Scepter

[53] Scepter (das), ein besonders geformter Stab, der als Abzeichen gewisser Würden dient, war schon bei den Hebräern [53] als Symbol königl. Gewalt gebräuchlich. Bei den alten Griechen führten es aber nicht blos Fürsten, sondern auch andere Personen höhern Standes. Bei den Römern und im Mittelalter kam es, als Zeichen der Oberherrschaft, blos den Kaisern und Königen zu, die es bei Krönungen, Huldigungen und großen Staatsfeierlichkeiten trugen. Die Form des Scepters war verschieden; das franz. ein mannshoher, vergoldeter Stab, an dessen Spitze sich, als Merkmal der Rechtspflege, eine Hand befand. Ihm wurde das Scepter Napoleon's nachgebildet. Das deutsche Scepter war ein kurzer zierlich geschnitzter Stab und diente als Vorbild der verschiedenen Scepter der neuern Reiche. Auch den Rectoren der deutschen Universitäten wurde in späterer Zeit das Scepter als eine besondere Auszeichnung ihrer Würde, um es sich bei Universitätsfeierlichkeiten vortragen zu lassen, vergönnt.

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Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1841., S. 53-54.
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