Sonnenstich

[221] Sonnenstich nennt man einen Zustand von Reizung oder Entzündung des Gehirns oder seiner Häute, der durch heftige und anhaltende Einwirkung der glühenden Sonnenstrahlen auf den durch nichts geschützten Kopf hervorgebracht wird. Derselbe kann sehr verschiedene Grade darbieten. In hohem Grade, der besonders beobachtet wird, wenn die Sonnenstrahlen den Menschen im Schlafe trafen, gibt sich das Übel durch äußerst heftige Kopfschmerzen, Röthung des Gesichts, Funkeln der Augen, Funkensehen, Ohrenbrausen, Irrereden, heftiges Fieber, Stuhlverstopfung u.s.w. zu erkennen, und erfodert dann die schnellste und eingreifendste Hülfe, wenn das schwer bedrohte Leben gerettet werden soll. In gelindern Fällen verlieren sich die etwa eingetretenen Krankheitserscheinungen gewöhnlich nach kurzer Zeit von selbst. Zuweilen, jedoch minder gewöhnlich, versteht man unter Sonnenstich auch einen ebenfalls durch die Einwirkung der Sonnenstrahlen hervorgerufenen Hautausschlag im Gesicht und an andern nicht von Kleidungsstücken bedeckten Körpertheilen, der, nachdem die betroffene Hautstelle sich entzündlich geröthet und mit kleinen Bläschen bedeckt hat, mit Abschuppung der Oberhaut endet.

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Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1841., S. 221.
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