Tapir

Tapir

[363] Tapir (der) ist ein dem Schweine und dem Elefanten verwandtes Säugthier, welches kleine Augen, runde Ohren und eine in einen beweglichen, kurzen Rüssel ausgehende Nase hat.

Des Rüssels bedient er sich, um seine Nahrung zum Munde zu führen. An den Vorderfüßen hat der Tapir vier, an den Hinterfüßen drei Zehen mit Hufen. Der Schwanz ist kurz und der Leib mit wenigen Borsten besetzt. Der amerikanische Tapir oder Anta ist von braungrauer Farbe und hat auf dem Rücken eine Art Mähne von Borsten. Er hat ungefähr die Größe eines Esels, lebt in den sumpfigen Wäldern Südamerikas und hält sich häufig im Wasser auf. Er ist ein träges, langsames Thier, welches sich von Pflanzen nährt und sich sehr leicht zähmen läßt. Da er eine so dicke Haut hat, daß er mit Kugeln nicht verwundbar ist, so fängt man ihn gewöhnlich in Schlingen. Sein Fleisch, welches dem Rindfleisch ähnlich sein soll, wird gegessen. – Größer und dicker ist der umstehend abgebildete indianische Tapir oder Moiba, der erst zu Ende des vorigen Jahrhunderts auf der Insel Sumatra und auf der Halbinsel Malakka entdeckt worden ist. Er ist [363] von schwarzbrauner, oben graulichweißer Farbe und hat keine Borstenmähne. Seine Lebensweise ist dieselbe wie die des amerik. Tapirs. Man hat auch Überreste eines ausgestorbenen Riesentapirs entdeckt, welcher die Größe eines Elefanten gehabt hat.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1841., S. 363-364.
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