[377] Tautolŏgie nennt man die gewöhnlich fehlerhafte Wiederholung desselben Begriffs oder Gedankens in der Sprache, wenn man z.B. statt Pest oder Seuche sagt: »Pestseuche«, statt Schreiben oder Brief: »Schreibebrief« u. dergl. Die Wiederholung desselben Gedankens durch verschiedene Worte kann dazu dienen, den Gedanken durch die gegebenen Vorstellungen bestimmter heraustreten zu lassen. In diesem Falle ist die Tautologie nicht fehlerhaft, wie denn der hebr. Poesie [377] solche Tautologien eigenthümlich sind und zu der eigenthümlichen Würde und Schönheit derselben beitragen. Ein Beispiel solcher, Tautologien gibt z.B. der schöne 139. Psalm: Herr, du erforschest mich und kennest mich. Ich sitze oder stehe auf, so weißt du es: du verstehest meine Gedanken von ferne u.s.w.