[468] Trespe, eine Gattung Gräser, von welcher mehre theils ein- und zweijährige, theils ausdauernde Arten als lästige Unkräuter auf den Äckern vorkommen, wie die auf feucht gelegenen Wintergetreidefeldern häufige Roggentrespe, Twalch oder Dort, deren Samen mit dem Roggen zugleich reisen und eine so dauernde Keimkraft besitzen, daß sie auf Ländereien, die beinahe seit 200 Jahren nicht mehr zu Feld-, inzwischen aber als Waldboden benutzt wurden, in Menge aufging, als man sie wieder urbar machte, obgleich die angrenzenden Feldfluren von Trespe frei waren. Daher schreibt sich denn auch die grundfalsche Annahme, daß sich Roggen unter gewissen Umständen in Trespe verwandele. Man säubert das Getreide von der Trespe mittels eigner Fegemühlen (Trespenmühlen), deren Siebe die Absonderung der Trespekörner bewirken. Da diese jedoch mitunter die Schwere der Roggenkörner erlangen, so kann sie nicht ganz davon geschieden werden; auch benachtheiligt eine sehr kleine Beimischung von Trespe das Verbacken zu Brote nicht; wenn sie aber beträchtlich ist, fällt es schwer, kleisterig und unverdaulich aus, und stark mit Trespe gemischter Roggen hat daher einen geringern Werth. Als Futtergräser sind die einjährige Ackertrespe, die aber während ihrer Blüte gemähet werden muß, um einen beträchtlichen Heuertrag zu erlangen, und die Riesen- oder Futtertrespe, auch großer Schwingel genannt, anzumerken, die eine ausdauernde Wurzel hat und in feuchtem Thon- und sandigem Lehmboden am besten gedeiht.