Alaun

[32] Alaun (lat. Alūmen), Doppelsalz aus schwefelsaurem Kalium und schwefelsaurem Aluminium (Kali-A.), weiterhin alle schwefelsauren Doppelsalze, welche bei ähnlicher Zusammensetzung gleiche Kristallform (meist Oktaeder) mit dem eigentlichen A., dem Kali-A., zeigen, wie Natron-A. (Doppelsalz aus schwefelsaurem Natrium und schwefelsaurem Aluminium), Ammoniak-A. (schwefelsaures Ammonium mit schwefelsaurem Aluminium), Eisen- und Chrom-A., A., in denen das Aluminium durch Eisen oder Chrom ersetzt ist, u.a. Darstellung aus Alaunschiefer oder andern Aluminiumsilikaten durch Behandlung mit Schwefelsäure und Zusatz von schwefelsaurem Kalium, große, farblose Oktaeder; schmilzt bei 95° im Kristallwasser und liefert, stärker erhitzt, eine weiße, poröse Masse (gebrannten A.). Kubischer, römischer oder Würfel-A. ist sehr reiner, in Würfeln kristallisierender A., dessen Kristalle ihre Form dem Zusatz einer Lösung von kohlensaurem Kalium oder Natrium zur Alaunlauge (wodurch basisch schwefelsaures Aluminium entsteht) verdanken. Konzentrierter, löslicher oder kalifreier A., Alaunkuchen, ist wasserhaltiges schwefelsaures Aluminium. Infolge seines Gehalts an Tonerde findet der A. in der Technik (Färberei, Zeugdruckerei, Gerberei etc.) vielfältige Anwendung, ist jetzt aber meist durch essigsaures Aluminium und Natriumaluminat verdrängt. Er wird auch als blutstillendes Mittel verwendet. – Feder-A. ist Asbest (s.d.).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 32.
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