Antiochia

[77] Antiochīa, Hauptstadt Syriens, gegründet 300 v. Chr. von Seleucus Nikator, am Orontes (Asi), unter den vielen gleichnamigen Städten eine der reichsten des Altertums, Residenz der Seleukiden, später eines röm. Statthalters, nachher des Patriarchen von Asien, berühmter Sitz der Wissenschaften. Nach Zerstörung durch den Perserkönig Chosroës 540 und der Eroberung durch die Sarazenen 638 verfiel A., ward aber 1098 von den Kreuzfahrern genommen und ein christl. Fürstentum (Antiochĭen) unter Bohemund I. von Tarent, bei dessen Familie es bis zur Eroberung durch die Mamelucken 1268 blieb. Jetzt Antakieh, türk. Wilajet Haleb, 23.600 E.; Seidenindustrie.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 77.
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