Bennigsen [2]

[181] [181] Bennigsen, niedersächs. Adelsgeschlecht, benannt nach ihrer Burg B. beim Dorfe B., geteilt in die Linien zu Banteln und zu B. Levin Aug. Theophil, Graf von B., russ. Feldherr, geb. 10. Febr. 1745 zu Braunschweig, seit 1773 in russ. Kriegsdiensten, hatte wesentlichen Anteil an der Ermordung Pauls I., tat sich unter Alexander I. im Kampfe gegen Frankreich (bei Eylau) hervor, führte 1813 bei Leipzig siegreich die dritte Hauptkolonne und wurde in den Grafenstand erhoben; gest. 3. Okt. 1826 auf seinem Stammgut Banteln (Hannover). – Sein Sohn Alexander Levin, Graf von B., geb. 21. Juli 1809 zu Zakret bei Wilna, kam 1818 nach Hannover, war März 1848 bis Okt. 1850 Ministerpräsident, wiederholt Abgeordneter, gest. 27. Febr. 1893 in Banteln. – Rudolf von B., Politiker, geb. 10. Juli 1824 zu Lüneburg, 1846-56 in hannov. Staatsdienst, 1857 in die Zweite Kammer gewählt, Hauptführer der Opposition, stiftete 1859 den Deutschen Nationalverein, dessen Präsident er wurde, 1866 mit Lasker u.a. die Nationalliberale Partei und ward deren anerkannter Führer. 1867-83 Mitglied des preuß. Abgeordnetenhauses (1873-79 dessen Präsident), 1867-83 und 1887-98 des Reichstags (1872 dessen 2. Vizepräsident), seit 1868 auch Landesdirektor, 1888-98 Oberpräsident der Prov. Hannover; gest. 7. Aug. 1902 in Bennigsen. – Vgl. Schreck (1894), Kiepert (2. Aufl. 1903). – Sein Sohn Rudolf von B., geb. 12. Mai 1859, 1899-1902 Gouverneur von Deutsch-Neuguinea.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 181-182.
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