[338] Chirurgīe (grch.), Wundarzneikunst, Teil der Heilkunst, der durch mechanisch wirkende Mittel zu heilen sucht. Die Mittel der C. sind: Manipulationen (Einrichten von Brüchen, Verrenkungen), Apparate und Verbände (orthopäd. Maßnahmen), operative Eingriffe. Von letztern handelt die Akiurgie nebst der Instrumentenlehre (Akologie). Sehr fördernd wirkte die Entdeckung der Narkose, noch mehr die Einführung der antiseptischen und aseptischen Wundbehandlung, die es möglich machte, selbst am Gehirn, an Herz, Lunge operativ vorzugehen, andererseits nach Verletzungen vieles zu erhalten, so Gliedmaßen bei schweren Knochenbrüchen (konservative C.) Die plastische C. ersetzt durch Verletzungen oder Krankheit verloren gegangene Körperteile (Lippen, Augenlider, Nase u.a.) durch künstliche Neubildung, durch Verpflanzen von Geweben. Die Operation an den Gliedmaßen ist erleichtert worden durch die Möglichkeit der Herstellung einer künstlichen Blutleere. Die Diagnose wurde gefördert durch die Röntgenstrahlen. (S. auch Kleine Chirurgie.) – Die deutschen Chirurgen traten 1872 zu der Deutschen Gesellschaft für C. zusammen, die alljährlich in Berlin einen Chirurgenkongreß abhält. – Handbücher der C. von Bardeleben (8. Aufl. 1879-82), Billroth (16. Aufl. 1894), Bergmann, Bruns und Mikulicz (2. Aufl., 4 Bde., 1902-3), »Deutsche C,.« (hg. von E. von Bergmann und Bruns, 1879 fg.), Gurlt (Geschichte, 3 Bde., 1898), König (8. Aufl., 3 Bde., 1904-5), Tillmanns (9. Aufl. 1904 fg.).