Herodes

[793] Herōdes der Große, König der Juden, Sohn des Idumäers Antipater, geb. 73 v. Chr., 47 Statthalter von Galiläa, dann auch von Samaria und Cölesyrien, 41 Vierfürst, 37 König von Judäa unter röm. Hoheit, behauptete sich, von den Juden gehaßt, durch Klugheit und Grausamkeit (zahlreiche Verwandtenmorde) auch unter Augustus, beherrschte schließlich alles Land von Ägypten bis Damaskus, baute den Tempel von Jerusalem prächtig wieder auf, gründete Städte; gest. 4 v. Chr. Trotz dieses Datums nach der Zeitrechnung des Dionysius Exiguus ist anzunehmen, daß unter seiner Regierung Christus geboren wurde. – Ihm folgte als Ethnarch von Judäa sein Sohn Archelaus, als Vierfürst von Galiläa sein zweiter Sohn H. Antĭpas, der Landesherr Jesu und Mörder Johannes des Täufers, der (nach Luk. 23, 6 fg.) auf Veranlassung des Pilatus auch Jesum zu verhören versuchte; 40 n. Chr. von Caligula nach Lyon verbannt. – H. Agrippa I., Enkel H. d. Gr., erhielt von den Kaisern Caligula und Claudius seit 37 allmählich das ganze Reich seines Großvaters zurück; gest. 44 n. Chr. – Des letztern Sohn H. Agrippa II., letzter herodäischer König, erhielt 53 die Tetrarchie des Philippus, Stücke von Galiläa und Peräa, half den Römern Jerusalem erobern: gest. 100 n. Chr.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 793.
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