[948] Katechismus (grch.), im allgemeinen jedes kurzgefaßte Lehrbuch einer Kunst oder Wissenschaft; bes. ein in Frage und Antwort abgefaßter Leitfaden der christl. Religionslehre für die Jugend und das Volk. Solche K. (mit den 10 Geboten, 3 Artikeln des Apostolischen Symbolums und dem Vaterunser) gab es schon im Mittelalter; in den prot. Kirchen erlangten besondere Geltung: der Große (für die Geistlichen) und der Kleine-K. Luthers von 1529 mit fünf »Hauptstücken«; der Genfer K. Calvins (franz., 1542; lat., 1545); der Heidelberger K. (s.d.); in der anglikan. Kirche der »Church catechism« von 1553 u. 1572; der presbyterianische »The assembly-catechism« (1643); in der kath. Kirche der auf Befehl des Tridentinischen Konzils verfaßte, 1566 herausgegebene »Catechismus Romanus« mit dem Apostolischen Symbolum (Credo), Sakramenten, Zehn Geboten, Vaterunser, ein Handbuch für die Geistlichen. Der größere K. der Russen ist das 1642 von Petrus Mogila, Metropoliten zu Kiew, herausgegebene griech.-kath. Glaubensbekenntnis. – Vgl. Ehrenfeuchter (1857).