Kosáken

[1011] Kosáken (Kasaken), seit dem 15. Jahrh. freie, stets zu Krieg und Raub bereite Leute verschiedenen Berufs auf der ganzen russ. Ebene, welche sich namentlich in Süd- und Kleinrußland zu Genossenschaften und Heeren (Wojskos) vereinigten und unter eigenen Feldherren (Atamanen: Konaschewitsch, Chmelnizkij, Mazeppa u.a.) gegen die Tataren, Türken, Polen und selbst gegen das Moskauer Reich kämpften. Der Kern dieser kleinruss. K. waren die Saporoger am Dnjepr. Von den großruss. K. waren die bedeutendsten die Donischen und die Jaizkischen oder Uralischen K. Gegenwärtig bestehen 11 K.-Wojskos, jedes mit besonderm Territorium: das Donische, Kubanische, Tereksche, Astrachanische, Uralische, Orenburgische, Sibirische, Semirjetschenskische, Transbaikalische, Amursche und Ussurische, zusammen 8 (im Kriege 22) Bataillone Infanterie, 52 (143) Reiterregimenter, 310 (867) Sotnien, 20 (38) reitende Batterien. Friedensstärke 60.000, im Kriege 180.000 bis 250.000 Reiter. Ataman aller K.-Wojskos ist seit 1827 der jedesmalige russ. Thronfolger, an der Spitze der einzelnen Wojskos stehen stellvertretende Atamane.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 1011.
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