[115] Malaien (Malayen), im engern Sinne die Bewohner des Malaiischen Archipels und der Halbinsel Malaka, mit schlichtem, schwarzem Haar, gelblichbrauner Hautfarbe und spärlichem Bart (Malaiische Rasse), haben keine Staatseinheit, aber große Übereinstimmung der Sitten, Gewohnheiten und Lebensweise nebst gleicher Sprache, Bekenner des Islams. Urheimat ist das Reich Manang Kabau auf Sumatra. [Tafeln: Menschenrassen, 18-20; Ethnographie I, 4, 7; II, 2, 3, 7; Karten: Bevölkerung II, 1-4.] Im weitern Sinne werden auch die Polynesier zu den M. gerechnet (nach H. Wagner um 1900 zusammen etwa 45 Mill. Köpfe). Tüchtige Seefahrer, Handelsleute, Handwerker, weniger Ackerbauer. Die Malaiische Sprache (s. Malaio-Polynesische Sprachen) seit dem 15. Jahrh. im Ostind. Archipel allgemeine Handels- und Verkehrssprache. Die Literatur ist ziemlich reich, bes. bei den Javanern (s. auch Kawi), steht aber stark unter ind. und arab.-pers. Einfluß. – Anthropologie von Hagen (1890); weiteres unter Malaiischer Archipel; Grammatiken von Seidel (1891), Hindorf (3. Aufl. 1904); Wörterbücher von Favre (2 Bde., Par. 1875 u. 1880), H. van de Wall (Batavia 1877-84).