Metz

1174. Metz.
1174. Metz.
Bayern, Württemberg, Baden und Elsass-Lothringen. I. (Karten)
Bayern, Württemberg, Baden und Elsass-Lothringen. I. (Karten)

[177] Metz, Hauptstadt des Bez. Lothringen und Festung ersten Ranges [Karte: Bayern etc. I, 3], am Einfluß der Seille in die Mosel, (1900) 58.462 (1905: 60.791) E., Garnison, Land- und Amtsgericht, Oberpostdirektion, Reichsbankstelle, Handelskammer, Bischofssitz, Generalkommando des 16. Armeekorps, got. Kathedrale St. Stephan mit dem »Mutterturm« (92 m), Lyzeum, Oberrealschule, höhere Mädchenschule, Seminar, Taubstummenanstalt; auf beiden Ufern der Mosel von einem Fortgürtel (l. Feste Friedrich Karl, Fort Manstein, Alvensleben, Kameke, Hindersin; r. Fort Manteuffel, Göben, Zastrow, Prinz August von Württemberg u.a.) umgeben, denen auf den Höhen liegende, vielfach gepanzerte Befestigungsgruppen (Infanterie- und Artilleriewerke, Unterkunftsräume, Hinderniswerke) vorgelagert sind (Feste Graf Haeseler, Kronprinz, Kaiserin, Lothringen, Gentringer Höhen). – M., das gall. Divodūrum, das röm. Mediomatrĭcum, unter den Franken Hauptstadt Austrasiens, kam 870 zum Ostfränk. Reich, Anfang des 13. Jahrh. freie deutsche Reichsstadt, 1552 von Heinrich II. von Frankreich besetzt und im Westfäl. Frieden 1648 förmlich an Frankreich abgetreten, 1871 an Deutschland zurückgegeben. In der Umgebung 14., 16., 18. Aug. 1870 die entscheidenden Siege der I. und II. deutschen Armee bei Colombey-Nouilly, Vionville, Gravelotte etc., dadurch Einschließung Bazaines mit seiner Armee in M., 27. Okt. Kapitulation (173.000 Mann, 3 Marschälle, 6000 Offiziere gefangen). – Vgl. von Fircks, »Die Verteidigung von M.« (3 Tle., 2. Aufl. 1893); von Scherff, »Die Zernierung von M.« (1896); Albers, »Geschichte von M.« (1902).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 177.
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