[341] Palérmo, Hauptstadt [Karte: Italien I, 5] der ital. Prov. P. (5047 qkm, 1905: 812.107 E.), auf der Nordküste Siziliens, am Golf von P., (1901) 309.694 E., durch zwei Hauptstraßen, Corso Vittorio Emanuele und Via Macqueda, in vier Viertel geteilt, im Zentrum die achteckige Piazza Quattro Cantoni oder Vigliena; ferner Piazza Marina, Piazza della Vittoria, Domplatz, Piazza Bologni (Denkmal Karls V.) etc.; Kirchen: Dom (der heil. Rosalie geweiht, in den ältesten Teilen 1169-85 erbaut, Gräber Kaiser Heinrichs VI. und Friedrichs II.), San Giovanni degli Eremiti (1132 gegründet), La Martorana (seit 1143, byzant. Quadratbau), San Salvatore, San Giuseppe; weltliche Gebäude, zum Teil aus der Normannenzeit: Palazzo Reale mit Sternwarte, Cappella Palatina (berühmte Schloßkapelle), Palazzo Sclafani, jetzt Kaserne; erzbischöfl. Palast etc., Universität (1779 gegründet); Nationalbibliothek, Nationalmuseum (Skulpturen von Selinus, antike Mosaiken). Industrie in Eisengießereien, Maschinen, Marmorplatten; Handel [Beilage: ⇒ Italien] bedeutend; neuer Hafen am Fuße des Monte Pellegrino; der alte (La Cala) nur für kleine Schiffe. In der Umgebung der Monte Pellegrino mit Grotte der heil. Rosalie und Villa Belmonte, sowie Monreale. – P., das Panormus der Alten, von den Phöniziern gegründet, später karthagisch, seit 254 v. Chr. römisch, 538-830 n. Chr. byzantinisch, 830-1072 arabisch, 1072 von den Normannen erobert; blühende Residenz unter dem Hohenstaufen Friedrich II.; 1282 Empörung gegen die franz. Herrschaft (Sizilianische Vesper); unter span. Herrschaft Sitz der Vizekönige; 27. Mai 1860 von Garibaldi eingenommen. – Vgl. Arcoleo (deutsch 1900), Zimmermann (Kunst, 1905).