Parfümerie

[355] Parfümerīe (frz.), die Bereitung von Riechstoffen. Letztere finden sich als ätherische Öle in Pflanzenteilen, oder sie entstammen dem Tierreiche (wie Ambra, Bibergeil, Moschus u.a.), oder werden endlich künstlich hergestellt (künstlicher Moschus, Benzaldehyd für Bittermandelöl, Kumarin für den Riechstoff des Waldmeisters, Vanillin für Vanille, Jara-Jara oder β-Naphtholmethyläther für Orangenblütenöl, Jonon für Veilchenduft, u.a.). Die einfachen Pflanzenriechstoffe heißen Extrakte (Extraits, Esprits, Essenzen), und man erhält sie durch Enfleurage (s.d.) oder durch Mazeration der wohlriechenden Pflanzenteile mit geschmolzenem Schweinefett; die dadurch entstandene wohlriechende »Pomade« wird mit Alkohol extrahiert. Durch Mischung der Extrakte oder Auflösung verschiedener ätherischer Öle entstehen die zusammengesetzten Riechstoffe oder eigentlichen Parfüms (Buketts, Fleurs). Trockne Parfüms entstehen durch Mischen gepulverter riechender Rohstoffe und dienen als Riech- und Räucherpulver. Hauptplätze für Parfüms sind Köln, Leipzig und Berlin. – Vgl. Hauer (1895), Askinson (4. Aufl. 1895), Perret (franz., 1901).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 355.
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