Presbyterianer

[450] Presbyteriāner, kirchliche Partei in Großbritannien und Nordamerika, welche im Gegensatz zu der bischöfl. [450] Verfassung der engl. Hochkirche nach den Grundsätzen der reform. Presbyterialverfassung organisiert ist; entstand durch zurückgekehrte Flüchtlinge, die in calvinischen Ländern gewesen waren, 1559 als Gegnerin der katholisierenden Uniformitätsakte, als Nonkonformisten und Puritaner vielfach verfolgt; seit 1567 als besondere streng reform. Gemeinschaft sich sammelnd, seit 1572 als presbyterianisch verfaßte Kirche konstituiert und schnell verbreitet; unter dem von den Stuarts ausgeübten absolutistischen Druck wurden die P. die Seele der kirchlichen und polit. Opposition und der unter Cromwell siegreichen engl. Revolution; seit Karl II. aufs neue verfolgt, wurden sie 1689 durch die Toleranzakte Wilhelms III. anerkannt; jetzt die herrschende Kirche in Schottland, in England wenig zahlreich (ca. 300 Gemeinden), in Nordamerika in viele Abzweigungen (Kongregationalisten, reine P. etc.) geteilt. – Vgl. Weingarten, »Revolutionskirchen Englands« (1868), Drysdale (engl., 1889).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 450-451.
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