Schrift

Literatur. I.
Literatur. I.

[655] Schrift, die Darstellung ganzer Worte oder einzelner Laute bestimmter Sprachen durch sichtbare Zeichen, entwickelte sich allmählich aus der Bilder-S. (s.d. und Hieroglyphen) und Wort-S. (Darstellung der Wörter durch Bilder) zur Silben-S. und Buchstaben-S. Man kennt drei Schriftquellen: 1) die chines. S., 2) die westasiat. Ur-S. (Keil-S.), 3) die ägypt. Hieroglyphen-S., aus denen alle andern S. hervorgingen. Die älteste Richtung der S. war von oben nach unten und von rechts nach links; die rechtsläufige S. trat erst später auf, bes. bedingt durch das neue Schreibmaterial [Tafel: Literatur I]. Kapitalschrift heißt die bes. zu Inschriften gebrauchte große lat. S. im Gegensatz zur abgerundeten, bequemern und gebräuchlichen Unzialschrift. (S. auch Schriften.). – Vgl. Wuttke (1872-73), Faulmann (2. Aufl. 1880).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 655.
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