Spiritismus

[742] Spiritismus (neulat.), auch Spiritualismus, der Glaube an die Möglichkeit eines Verkehrs mit den Seelen Verstorbener, schon im heidn. und jüd. Altertum vorhanden, durch den vorgeblichen Geisterverkehr Swedenborgs (s. d) sowie den tierischen Magnetismus Mesmers erneuert, dann durch magnetisierende Ärzte (bes. Just. Kerner) vertreten, fand seit Mitte des 19. Jahrh. von Nordamerika aus (Familie Fox) zugleich mit dem Tischrücken, Geisterklopfen und der Geisterschrift (mittels des Psychographen) weite Verbreitung. Der Verkehr der Geister findet angeblich nur durch wenig Auserwählte, sog. Medien, statt. Obwohl die meisten derselben als Betrüger entlarvt wurden, fand der S. auch in Europa zahlreiche Anhänger (Spiritisten). – Vgl. Crookes (deutsch, 3. Aufl. 1898), Fichte (1878), E. von Hartmann (2. Aufl. 1898), du Prel (2 Bde., 1890-91), Baudi Ritter von Vesme (deutsch, 3 Bde., 1898-1900), Aksakow, »Animismus und S.« (4. Aufl. 1905).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 742.
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