[786] Sudân (»Negerland«), das nördl. Zentralafrika [Karten: Afrika I u. II, Bevölkerung II, 1-4] von der Wüste Sahara südwärts bis 5° n. B., eingeteilt in den Hoch-S. im W., die Gebirgslandschaften von der Guineaküste bis Darfur, und den Flach-S., den Ägypt. S. bis Abessinien umfassend, im W. fruchtbar und reich bewässert, südl. vom Tsadsee gebirgig (Mandaragebirge 810 m, Adamauagebirge 2000 m); im östl. S. vorherrschend Steppen; Klima heiß und ungesund. Bevölkerung teils einheimische Neger (Sudanneger), teils Fulbe oder Fellata, der zivilisiertere Teil mohammedanisch, sonst Heiden; Gewerbstätigkeit in Baumwolle und Indigofärberei, Anfertigung von Sudanstoffen; wichtige Handelsplätze Segu, Timbuktu, Sokoto, Katsena, Kano, Fascher, El-Obeid. Politisch zerfällt der S. in verschiedene einheimische Staaten, Haussastaaten, Bornu, Bagirmi, Wadaï, Darfur, Kordofan etc., die in geringerer oder größerer Abhängigkeit von den europ. Kolonialmächten sind (s. Französisch-Westafrika, Französisch-Sudan, Ägyptischer Sudan, Ägypten [Geschichte] etc. und Beilage: ⇒ Afrika). [S. auch Beilage: ⇒ Entdeckungsreisen.] – Vgl. H. Barth (5 Bde., 1855-58; Auszug, 2 Bde., 1859-60), Rohlfs (2 Bde., 1874-75), Nachtigal (3 Bde., 1879-89), Paulitschke (1885), C. Meyer (1897), Graf Gleichen (engl., 1898), Slatin Pascha (10. Aufl. 1899), Giffen (engl., 1906).
Brockhaus-1911: Port Sudan · Sudan · Ägyptischer Sudan · Französisch-Sudan
DamenConvLex-1834: Sudan oder Nigritien
Meyers-1905: Sudân · Port Sudan · Französisch-Sudân