Tieck

[837] Tieck, Ludw., Dichter, geb. 31. Mai 1773 zu Berlin, lebte 1799-1800 in Jena, 1805-6 in Italien, dann in Ziebingen bei Frankfurt a. O., München, Wien, seit 1819 als Dramaturg des Hoftheaters in Dresden, seit 1841 als Geh. Hofrat in Berlin, gest. das. 28. April 1853; mit den Gebrüdern Schlegel Haupt der Romantischen Schule; veröffentlichte: »Romantische Dichtungen« (1799-1800, darin die Tragödie, »Genoveva«), »Deutsches Theater« (1817), die Märchensammlung »Phantasus« (1812-17), »Novellen« (1835-42, 1853-54), ausgezeichnete Übersetzungen (»Don Quixote«, »Altengl. Theater« etc.). Die von Schlegel begonnene Shakespeareübersetzung wurde unter seiner Leitung von seiner Tochter Dorothea und Wolf Graf von Baudissin (s.d.) fortgesetzt. – Vgl. Köpke (2 Bde., 1871), Hoffmann (1856), Friesen (2 Bde., 1871), Klee (1894). – Sein Bruder Christian Friedr. T., Bildhauer, geb. 14. Aug. 1776 in Berlin, gest. das. 14. Mai 1851; Büsten berühmter Männer für Kronprinz Ludwig von Bayern, das Giebelfeld und anderes für das Berliner Schauspielhaus.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 837.
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