Schlegel

[637] Schlegel, Joh. Elias, dramat. Dichter, geb. 17. Jan. 1719 zu Meißen, gest. 13. Aug. 1749 als Prof. an der Ritterakademie zu Soröe, der erste nennenswerte Dramatiker des 18. Jahrh. »Werke« (1761-70). – Vgl. Wolff (1889), Rentsch (1890). – Sein Bruder Joh. Adolf S., Dichter und Kanzelredner, geb. 18. Sept. 1721 zu Meißen, gest. 16. Sept. 1793 als Konsistorialrat zu Hannover. – Dessen Söhne: Aug. Wilh. von S., Dichter und Kritiker, geb. 8. Sept. 1767 zu Hannover, 1798-1801 Prof. in Jena, hielt dann Vorlesungen in Berlin, begleitete seit 1804 Frau von Staël und den Kronprinzen von Schweden auf Reisen, seit 1818 Prof. des Sanskrit in Bonn, gest. das. 12. Mai 1845; von großem Einfluß durch seine meisterhaften Übersetzungen Shakespeares (1797-1810), Calderons (»Span. Theater«, 1803-9) etc., und seine kritischen Schriften (»Vorlesungen über dramat. Kunst und Literatur«, 1809-11, etc.). »Sämtliche Werke«, hg. von Böcking (1846-47). In erster Ehe vermählt mit Karoline Michaelis (s.d.). – Friedrich von S., Ästhetiker und Literarhistoriker, geb. 10. März 1772 zu Hannover, 1799 Privatdozent in Jena, trat 1808 zur kath. Kirche über, ging dann nach Wien, wo er 1815 zum Legationsrat ernannt wurde, gest. 12. Jan. 1829 in Dresden; nebst seinem Bruder das Haupt der Romantischen Schule, schrieb den Roman »Lucinde« (1799), das Trauerspiel »Alarcos« (1802) etc., führte durch seine Schrift »Über die Sprache und Weisheit der Indier« (1808) das Studium des Sanskrit in Deutschland ein. »Sämtliche Werke« (1846). – Seine Gattin Dorothea, geschiedene Veit, Tochter Moses Mendelssohns, geb. 24. Okt. 1763 in Berlin, gest. 3. Aug. 1839 in Frankfurt a.M., ebenfalls Schriftstellerin. – Vgl. Deibel (1905).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 637.
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