Tod

[845] Tod, das endgültige Aufhören des Stoffwechsels und aller auf ihm beruhender Lebensprozesse, erfolgt entweder durch Altersschwäche (Marasmus) oder durch Krankheit oder gewaltsame äußere Einflüsse. Beim Sterben (Übergang vom Leben zum T.) fällt gewöhnlich eine der hauptsächlichsten Lebenstätigkeiten zuerst aus, man spricht daher von einem T. durch Ohnmacht (Synkope, Aufhebung der Herztätigkeit), durch Stickfluß (Aufhören der Lungentätigkeit) und durch Schlagfluß (Gehirnlähmung). Häufig geht ein sog. Todeskampf (Agonie) voraus. Die Sterbe- und Agonieerscheinungen bestehen in Verlust der Muskelspannung, wodurch das eingefallene sog. Hippokratische Gesicht hervorgerufen wird, Zusammensinken des Körpers, oberflächlicher Atmung mit Röcheln (Sterberasseln), Schlußunfähigkeit der Schließmuskeln (unwillkürlicher Abgang von Stuhl und Urin), Auftreten klebrigen Schweißes und Erkalten des Körpers. Nach dem T. bilden sich die Leichenerscheinungen (s. Leiche) aus, und allmählich geht der Körper in Fäulnis über. – Vgl. Götte (1883), Weismann (1884). – Sinnbildlich dargestellt wurde der T. bei den Griechen als Genius mit umgekehrter Fackel, in späterer röm. Zeit wie in der neuern Kunst als Gerippe mit Stundenglas und Sense. – Bürgerlicher T., s. Capitis deminutio. Schwarzer Tod (s.d.).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 845.
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