Banda-Oriental

[432] Banda-Oriental, ein Landstrich in Südamerika, zwischen den Strömen la Plata und Panama, erstreckt seine unabsehbaren Ebenen bis an die Gränzen Brasiliens. Das schwach bevölkerte Land wird außer den wilden, meistens berittenen, Indianerstämmen, von etwa 60–80,000 Weißen bewohnt, die ein halbwildes Nomadenleben führen und in den grasreichen Savannen oder Pampas zahllose Pferde- und Rinderherden besitzen. Unbekannt ist ihnen jede Bodencultur. Selbst das Brot wird ihnen durch Streifen an der Sonne getrockneten Rindfleisches ersetzt. Das Salz kennen sie nicht oder es ist ihnen zu kostbar. Sie jagen ihre fast wilden Stiere auf ungezähmten Pferden galoppirend und werfen ihnen mit wunderbarer Geschicklichkeit die langen Lederschlingen um die Hörner oder Füße. Nur die Felle dieser Thiere werden für den Handel benutzt, der in der Hauptstadt, Montevideo, wo schon mehr europäische Cultur herrscht, lebhaft betrieben wird.

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Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 1. Leipzig 1834, S. 432.
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