[443] Johannisbeerstrauch, gehört zur Familie der Cereen oder Ribeen, in welche außer den Stachelbeerarten nur noch der Cactus (s. d.) gezählt wird Der gemeine Johannisbeerstrauch wächst in vielen Gegenden Europa's wild und ist durch Kultur in den Gärten veredelt worden. Die rothen Beeren haben die meiste Schärfe und eignen sich vorzüglich zum Einmachen, sowohl der ganzen Beeren als auch des ausgepreßten Saftes, zum Gelée und zum Saft. Ein sehr schönes, seines Eingemachtes geben ausgekernte Johannisbeeren; hierzu sucht man die größten rothen und[443] weißen Beeren aus. Außerdem benutzt man diese Frucht noch zu Saucen, Compot, Kuchen etc. Die schwarze Johannisbeere, auch Gichtbeere, genannt verbreitet einen starken, manchen Menschen höchst widerlichen, wanzenähnlichen Geruch. Diese Beeren sind größer als die gewöhnlichen Johannisbeeren, dunkel violett, fast schwarz von Farbe, glänzend und säuerlich süß von Geschmack. Man schreibt ihnen arzneiliche Kräfte zu, weßhalb auch der Name Gichtbeere, und benutzt sie unter andern mit Franzbranntwein destillirt, als Mittel gegen die Gicht, Auch die grünen Blätter haben arzneiliche Wirkung und bewähren ihre Heilkräfte auf Stirn und Kopf gelegt, bei manchen Arten Kopfschmerzen.
L. M.