Lüttich

[454] Lüttich, Hauptst. der belgischen Provinz gl. N. an der Mündung der Ourthe in die Maas mit 65,000 Ew., eine zwar unregelmäßig gebauete alterthümliche Stadt, aber mit großen Plätzen und schönen Gebäuden an den beiden Ufern der Maas, über welche 17 Brücken führen. Der Dom, der bischöfliche Palast, das Theater, das Rathhaus und die Universitätsgebäude sind Zierden der Stadt, welche außerdem eine Menge von Instituten für alle Künste und Wissenschaften, Wohlthätigkeitsanstalten, Blinden- und Taubstummeninstitute etc. besitzt. Sie verbindet mit einem ausgebreiteten Handel die wichtigsten Manufakturen. Bemerkenswerth sind namentlich große Gewehrfabriken, Stückgießereien, Zink-, Feilen- und Ambosfabriken, Tuchmanufakturen, Leder- und Cichorienfabriken. Man verfertigt Gewehre von 1 Krone bis auf 500 Louisd'or an Werth. Zwölf Schwarzblechmühlen der Umgegend fabriciren jährlich über 100,000 Cntur. Blech. Merkwürdig sind die Steinkohlengruben in der Umgegend, die jährlich an 9 Mill. Entur. Steinkohlen liefern und seit 300 Jahren bearbeitet, eine Tiefe von 3000 Fuß unter dem Meeresspiegel erreicht haben.

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Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 6. [o.O.] 1836, S. 454.
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