[208] Piccini, Nicolo, berühmt durch die Erfolge seiner Werke, berüchtigt durch den erregten Meinungskampf über Gluck'sche und Piccini'sche Musik. Als P. durch die Gunst des pariser Publikums auf den musikalischen Herrscherthron gehoben worden war, kam Gluck eben dorthin, und wurde durch seinen neuen, einfachen und großartigen Styl dessen Nebenbuhler, der aus Piccini's Kranz Zweig nach Zweig pflückte. Die gebildete Welt von Paris, damals noch nicht von blutigern Kämpfen berührt, theilte sich längere Zeit nur in Gluckisten und Piccinisten, und alle Salons hallten wieder von dem Kunststreit der Parteien. P. war 1728 zu Bari in Neapel geb., entzückte 15 Jahre durch seine Compositionen Italien, war der Stolz von Frankreichs Hauptstadt, und mußte während der Revolution in einem Dachstübchen mit seiner Familie fast verhungern, denn diese schritt mitleidlos und zertretend über ihn und seinen Ruhm. Napoleon hörte endlich von seinem Elend, aber die Hilfe kam zu spät, denn P. starb bereits 1800 zu Passy. Dido ist seine vorzüglichste Oper.
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