[89] Schelde. Ein kleiner, silberheller See auf dem Martinsberge im franz. Departement Aisne ist die krystallene Wiege dieses schönen Stromes, der seit 200 Jahren gleich dem Vater Rhein der Zankapfel der Nationen, jetzt seit seiner Befreiung aus den die Schifffahrt hemmenden, unwürdigen Fesseln, die Schätze beider Indien auf seinem stolzen Nacken trägt. Nachdem er die Fluren von Cambray, Valenciennes und Condé bewässert, und bei St. Antring in Belgien eingetreten ist, vereinigt er sich bei Gent mit der Lys und zwei großen Canälen, und wird endlich bei dem reichen Antwerpen, bis wohin ihm der alte Ocean mit sehnsüchtigen Armen entgegeneilt, zu einem Strome, der mit seiner Breite von 1600 und seiner Tiefe von 45 F. eher ein Meeresarm zu sein scheint. 4 Meilen nördlich von dem herrlichen, durch ihn gebildeten Antwerpener Hafen theilt er sich in 2 Arme, die Ost- und die Westscheide oder Hont, welche beide sich durch die seeländischen Inseln hindurch in das Meer winden.
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