Stachelbeerstrauch

[379] Stachelbeerstrauch, zur Familie der Cereen oder Ribeen gehörend, zeichnet sich sowohl durch seine Stacheln, als auch durch seine größern Beeren und anders geformten Blätter von dem ihm verwandten Johannisbeerstrauch (s. d.) aus, hat aber Kultur und Erziehung mit diesem gemein. Er wächst in mehreren Gegenden Europa's, besonders in Deutschland an ungebauten Orten, [379] in Gebüschen und Hecken, an Rändern und Wegen wild, blüht im April und Mai und bringt reife Früchte im Juli und August. Durch Kultur ist dieser Strauch sehr veredelt worden, und wir ziehen jetzt viele Varietäten, die sich durch Größe, Gestalt und Farbe der Früchte unterscheiden. Es gibt weiße, gelbe, rothe und grüne, glatte und mit Haaren besetzte St. Eine amerikanische Sorte trägt Beeren von der Größe einer Haselnuß, die straußweis, wie Johannisbeeren, beisammensitzen. Man benutzt die Stachelbeeren auf mannichfache Weise, genießt sie theils roh, theils mit Zucker eingemacht, in der Hauswirthschaft und Zuckerbäckerei. Auch geben sie einen sehr guten Wein, Essig und Branntwein. Ausgewachsene, aber noch nicht reife St., lassen sich, mit Zucker, etwas Wein und Citronenschale gekocht, zu einem vortrefflichen Compot bereiten; auch kann man sie im unreifen Zustand bis zum Winter in Flaschen aufheben.

L. M.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 9. [o.O.] 1837, S. 379-380.
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