[179] Tours, die Hauptstadt des französischen Departements Indre-Loire, sowie der ehemaligen Provinz Touraine, am linken Ufer der Loire, in einer herrlichen Ebene gelegen, welche der Garten von Frankreich genannt wird, eine uralte, aber schöne reiche und große Stadt, der Sitz eines Erzbischofs und der Aufenthalt vieler reicher Fremden, namentlich Engländer. Eine prachtvolle Brücke überwölbt hier die Loire; stolz erhebt sich der Palast des Erzbischofs und noch stolzer die große Cathedrale. Malerisch unterbrechen die Reihe prächtiger Neubauten auf der Königsstraße die Trümmer jener alten Abtei, deren Aebte die Könige selbst waren. Eine Gesellschaft der Wissenschaften, das Museum, die Bibliothek und mehrere gelehrte Gesellschaften überhaupt befriedigen die Ansprüche des Geistes; und höchst wichtige Seidenfabriken (Gros de Tours), sowie ein lebhafter Handel befördern den materiellen Wohlstand der 25,000 Ew. Hier auch war es, wo Karl Martell im Jahre 732 den denkwürdigen Sieg über die Araber erkämpfte, wodurch den weiteren Fortschritten des Islams in das Herz Europa's für immer Einhalt gethan wurde.