[135] Gregor von Tours, eigentl. Georgius Florentius, der »Vater der fränk. Geschichte«; geb. um 539 n. Chr. aus einer angesehenen Christenfamilie der Auvergne, wurde er schon mit 34 Jahren Bischof von Tours u. st. nach 594. Großen Ruhm brachte ihm die Festigkeit, womit er den Anmaßungen des Königs Chilperich und der Fredegunde entgegentrat, noch größern seine Gesta (auch Chronicon) Francorum, deren 10 lib. die Geschichte der Franken bis Ende des 6. Jahrh. erzählen. Unkritisch, das Latein elend, aber G.ʼs starker Geist spricht aus dem Werk und es bildet die einzige historische Quelle für jene Zeit. Auch andere Werke wurden ihm mit Recht und Unrecht zugeschrieben. Beste Gesammtausg. von Ruinart, Par. 1699, Fol., neueste Ausgaben der Gesta durch Guadet u. Taranne, Par. 183637 u. in Pertzens Monum. Germ. hist. Uebersetzung von Giesebrecht, Berl. 184951.