Wilhelmshöhe

[445] Wilhelmshöhe, die Sommerresidenz des Kurfürsten von Hessen, am Fuße des Karlsbergs eine Stunde von Kassel, bildet eine merkwürdige, höchst interessante Zusammenhäufung von Sehenswürdigkeiten: zuerst das Schloß und der Park, und in diesem die[445] Löwenburg mit trefflichen Sammlungen, die Fontaine, welche bei vollem Gebrauche des Wassers 190 F. hoch steigt, der alte und neue Wasserfall, das chinesische Dorf, der Winterkasten, die Grotten des Neptun und Polyphem, das Riesenschloß, die Bildsäule des Herkules, das Riesen- und Artischockenbassin, die Einsiedeleien, die Meierei, der Thiergarten, das Gewächshaus, die Blumenschule, der Apolloberg, die elisäischen Felder, die Pagode, Schweizerei, viele kl. Cascaden etc. Am Pfingstfeste, wo jährlich die große Fontaine ihr Wasser ergießt, versammeln sich hier Tausende von Fremden und Einheimischen, wie denn überhaupt W. den besuchtesten Vergnügungsort der Kasseler beau monde abgibt.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 10. [o.O.] 1838, S. 445-446.
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