[1046] Volkskrankheiten. I. Der schwarze Tod, gemeiniglich in den zeitgenössischen Chroniken »das grosse Sterben« genannt, ist jene furchtbare Pestseuche, die 1348 in Europa auftrat, bald eine allgemeine Verbreitung erlangte und zahllose Opfer hinwegraffte. Sie bestand in einem hitzigen Fieber, begleitet von Blutauswurf; bald erschienen Brandbeulen und schwarze Flecken auf der Haut (daher der Name: schwarzer Tod), die Lymphdrüsen schwollen an, Bubonen brachen in den Achseln und Weichen hervor: in drei Tagen war der von der schrecklichen Krankheit Befallene eine Leiche. Zuerst wird ihr Auftreten an der Südküste Europas gemeldet im Jahre 1348, von wo aus sie im Osten durch Oberitalien Eingang fand in Kärnthen, Steiermark und Österreich, im Westen durch das Rhonethal in der Schweiz und Burgund. Von Österreich griff sie in westlicher Richtung hinüber nach Bayern, wo um Michaeli 1348 ihr heftiges Auftreten in Mühldorf, einer salzburgischen Enklave im Bayerischen, gemeldet wird; von hier ist ihr Vorschreiten ein allmähliches. Regensburg wird erst 1350 erreicht. In der Schweiz wird fast allgemein 1349 als das[1046] Pestjahr angegeben. Deutschland sah sich also zugleich durch einen Angriff von Westen her bedroht, und in der That erscheint das unheimliche Gespenst der durch Burgund vorgerückten Krankheit in der oberrheinischen Tiefebene früher als an den Ufern des Bodensees, die durch das vorgelagerte Hochgebirge vor der Ansteckung geschützt waren. Strassburg wird im Juni 1349 erreicht, im August und den folgenden Monaten die mittelrheinischen Städte, Frankfurt schon im August, Köln nicht vor Mitte September. Im gleichen Jahre noch erscheint die Seuche in Preussen, mit Beginn des Jahres 1350 in Jütland, Schleswig und Holstein, so dass der ganze nordwestliche Teil Deutschlands zwischen Elbe und Rhein gleichzeitig von Süden, Westen und Norden bedroht wird; übereinstimmend wird für das ganze Gebiet für das Jahr 1350 der Ausbruch der Pest gemeldet. Die landläufige Annahme ist, dass bis 1350 der schwarze Tod eine pandemische Verbreitung in ganz Europa, mit Ausnahme von Russland erlangt habe. Im wesentlichen sind es jedoch die grossen Handels- und Verkehrsstrassen, die zugleich Heerstrassen des schwarzen Todes wurden; abgelegene, vom Verkehr wenig berührte Orte mögen verschont geblieben sein. Aber auch an grossen und ausgedehnten Gebieten ist der erste Ansturm glücklich vorübergegangen, wo durch hemmende Gebirgszüge mit wenig frequentierten Passen dem direkten Kontagium eine Grenze gesteckt war. So Ostfranken, und weiter ostwärts in gleicher Weise Böhmen, wo die Pest erst 1359 und zwar mässig und sporadisch auftrat; das kräftige Aufblühen dieses letzteren Gebietes in den ersten Jahren von Karls IV. Regiment wäre sonst schwerlich zu erklären, wenn die besten Kräfte des Landes durch den schwarzen Tod vernichtet worden wären. Ähnlich verhält es sich mit Schlesien; in Breslau zeigt sich die Pest erst 1372 nach einer glaubwürdigen Notiz, und mit Polen, wo eine energisch durchgeführte Quarantäne denselben Schutz gewährte, wie für Ostfranken die natürliche Grenze von Odenwald, Spessart, Rhön und Thüringerwald, und für Böhmen die dieses Land umgebenden Gebirgszüge.
Eigentümlich und interessant in bezug auf die Ergründung der Ursachen einer so furchtbaren Heimsuchung ist die erste wissenschaftliche Grundlage, die derselben gegeben wurde. In der Mitte des 14. Jahrhunderts fand nämlich eine Reihe von Erderschütterungen statt, deren Mittelpunkt Villach war, wo am 25. Januar 1348 ein Erdbeben nicht unerhebliche Zerstörungen verursachte; in unmittelbaren chronologischen Zusammenhang damit wird nun der Ausbruch der Pest gesetzt, indem man glaubte, der »irdische Dunst« habe sich einen gewaltsamen Ausweg verschafft, die Luft vergiftet und verpestet, und infolge dieser Luftvergiftung sei die Pest entstanden. Darin sehen wir die erste wissenschaftliche Begründung des direkten Zusammenhanges des schwarzen Todes mit gleichzeitigen Vorgängen im Naturleben. Dass übrigens noch allerlei sonderbare Dinge mit dem Erscheinen der Krankheit in Zusammenhang gebracht wurden, ist selbstverständlich bei dem krassen Aberglauben, der die Geister im Mittelalter befangen hielt. Zum Zorn Gottes über die Verschlechterung der Menschheit kamen astralische Einflüsse, seltsame Konjunkturen der Planeten Mars, Jupiter und Saturn; je später die Chronisten, desto mehr berichten sie von Erdbeben, Überschwemmungen, Regenfluten, gemischt mit Schlangen und Kröten, Heuschreckenschwärmen, giftigen Nebeln, unheimlichen Himmelszeichen,[1047] Kometen, Feuerkugeln, woran sich natürlich allerlei abergläubische Geschichten knüpfen. Heckers Ansicht ist gleichsam der Schlusspppstein dieser Theorie »der kosmische Ursprung des schwarzen Todes beruhe in einem unerhörten Aufruhr der Elemente über und unter der Erde, wie er in gleicher Ausdehnung nie wiedergekehrt sein soll«. Auch Haeser ist der Ansicht, »der schwarze Tod ist eingeleitet und vorbereitet durch die heftigsten Erschütterungen der Erde und des sie umgebenden Luftkreises«.
Wir werden wohl diese Ansichten, bei denen der verpestete Wind von 1348 eine bedeutende Rolle spielt, als auf unsinnigen Erfindungen der Späteren beruhend, in die gehörigen Schranken zurückweisen müssen. »Die grosse Zahl der zeitgenössischen Schriftsteller wissen bis 1348 so gut wie nichts von aussergewöhnlichen Vorgängen im Naturleben. Erst mit dem Herannahen der furchtbaren Krankheit tauchen allerhand wüste Gerüchte auf: »unter entsetzlichen Stürmen seien Kröten, Schlangen, Eidechsen, Skorpionen in giftigem Regen auf die Erde gefallen, darauf hätte Blitz und Hagel unzählige Menschen getötet und schliesslich Feuer und Qualm vom Himmel schlagend den Rest alles Lebens vernichtet.« Aber alles soll nach dem Avignoner Brief vom 27. April 1348 vor sich gegangen sein circa yndiam majorem in orientalibus partibus in quadam provincia; auch die anderen Quellen lassen diese Vorgänge in angemessener Entfernung passieren »ubi zinziber nascitur«; dagegen die späteren Kompilatoren ziehen sie heran und machen schliesslich die Heimat zum Schauplatz, und alles erfährt natürlich die seltsamsten Deutungen und schrecklichsten Prophezeiungen und Kombinationen. Erst die neueren ätiologischen Forschungen lassen uns Rückschlüsse thun und das tiefe Dunkel, das über dem schwarzen Tod in pathologischer Beziehung lag, lichten. »Die heutige medizinische Wissenschaft konstatiert eine gewisse Gleichartigkeit in dem Wesen der sogenannten Infektions-Krankheiten. Die Krankheit selbst wird bei dem Individuum durch Aufnahme eigentümlicher giftiger Substanzen in dem Organismus verursacht. Diese Substanzen sind in ihrem Ursprunge und in ihrer chemischen Zusammensetzung noch nicht völlig ergründet. Aber tausendfache Erfahrungen weisen immer wieder auf die mit allgemeinen sozialen Missständen gegebenen Zersetzungsherde organischer Stoffe als die gemeinschaftliche Quelle des Krankheitsgiftes.« Hirsch weist nun die Entstehung der Krankheit ausserhalb Europas nach, alle Zeitgenossen stimmen darin überein, dass der schwarze Tod sich über den westlichen Teil Asiens und über Europa und Afrika verbreitet habe; so werden wir wohl Hirsch unbedingt beistimmen können, dass wir in einigen nordwestlichen Gebieten Hindostans, und speziell in den am südlichen Abhange des Himalaya gelegenen Provinzen die eigentliche Heimat der unter dem Namen des schwarzen Todes bekannt gewordenen Pestepidemien zu suchen haben. Auch über das Wesen der Krankheit sind wir jetzt im Klaren; es ist eine durch Lungenaffektion wesentlich modifizierte orientalische Beulenpest, deren spezifische Eigentümlichkeit eben die Lungenaffektion ist; eine Krankheitsform, die nach Hirsch vollkommen übereinstimmt mit der indischen Pest.
Dass die Seuche in den raschaufblühenden mittelalterlichen Städten, wo auf verhältnismässig geringem Flächenraum grosse Menschenmassen eingepfercht gewesen sein müssen, sich üppig entwickeln und grosse Verheerungen anrichten konnte, ist natürlich. Mit diesen[1048] Missständen vereinigte sich ein heftiges Widerstreben gegen vernünftige Massregeln der Hygieine, abscheuliche Missbräuche in der Handhabung des Leichenwesens; die Toten wurden begraben in Kirchen, oder doch innerhalb der Stadtmauern, so dass dadurch neue Ansteckungsherde entstanden. Schmutz, Elend, Unsittlichkeit waren die mächtigsten Bundesgenossen des schwarzen Todes, wozu noch an manchen Orten anormale Witterungsverhältnisse und deren Konsequenzen mögen hinzugekommen sein. Daraus erklärt sich die Intensität und die anhaltende Dauer der Seuchenperiode. Hirsch hält es »für unzweifelhaft, dass«, wenn auch nicht alle, so doch viele der in den folgenden Jahren bis 1380 beobachteten Pestepidemien unter den Erscheinungen des schwarzen Todes verlaufen sind.
Mit Ausgang 1351 scheint eine Pause in der Sterblichkeit für Deutschland eingetreten zu sein, 1356 wird das Wiedererscheinen des schwarzen Todes gemeldet, der 1357 bis an die Grenzen der Mark Brandenburg und südlich bis Bayern und Baden vordrang, 1358 das ganze südwestliche Deutschland überzogen hatte, und zwar nach Closner und Königshofen in der Richtung nach Nord und Süd seinen Zug nehmend. 1359 und 1360 wird die ganze Nord- und Ostseeküste von neuem entvölkert, gleichzeitig Österreich zum zweitenmale heimgesucht, am Ende dieses Jahrzehnts auch Böhmen, Schlesien und Polen. Ende der sechziger und Anfang der siebziger Jahre fällt das dritte Auftreten der Pest; und Chalin de Vinario, Arzt in Avignon, stellt die Fortdauer der Seuchenperiode in Aussicht. Bis zum Ausgang des Jahrhunderts vergeht fast kein Jahr, wo nicht ein »grosses Sterben« gemeldet wird, auch noch im Anfang des 15. Jahrhunderts. Ein genauer Abschluss lässt sich erklärlich nicht datieren, wir werden jedoch gut thun, bei Untersuchung der Folgen nicht über das 14. Jahrhundert hinauszugehen. Jedenfalls nahm die Sterblichkeit, wo auch die Krankheit noch auftrat, in jedem Jahr immer mehr und mehr ab.
Nach den gleichzeitigen Berichten ist kein Zweifel zu hegen, dass ein beispielloses Entsetzen die Gemüter ergriff und Leidenschaften entfesselt wurden, die sich roh und gewaltsam äusserten; unverkennbar steigerten sich Üppigkeit, Luxus und Verschwendung, zügellose Begierden nach Genuss in den letzten vielleicht noch vergönnten Augenblicken. Charakteristisch sind daher die seit Mitte des 14. Jahrhunderts (1356) in Deutschland häufigen Verordnungen gegen Kleiderluxus, anstössige Trachten und Schwelgerei Eine direkte Beeinflussung der Gestaltung politischer Verhältnisse durch den schwarzen Tod tritt in geringem Masse zu Tage. Die Parteikämpfe wurden gelähmt, die durch die Seuche selbst oder die Angst vor ihr hervorgerufene allgemeine Verwirrung und Bestürzung musste einen momentanen, lähmenden Druck ausüben auf die öffentliche Thätigkeit. Bestimmter erkenntlich sind die Einwirkungen der Seuchenperiode auf die wirtschaftlichen Verhältnisse. Was zuvörderst den Menschenverlust betrifft, so sind die Zahlenangaben des Mittelalters von sehr zweifelhaftem Werte. Die überlieferten Verlustziffern für Lübeck schwanken z.B. zwischen 9000 und 80000 Umgekommenen. Völlig wertlos sind die allgemeinen Berechnungen der Zeitgenossen, wie Chalin de Vinario, die Verluste der ersten Epidemie auf 60%, Guy de Chauliac auf 75% der Bevölkerung angibt. Vorzugsweise hatten, wie natürlich, die untersten Volksschichten zu leiden; so war z.B. 1350 in Westfalen kein Hirt und kein Schnitter zur Erntezeit zu[1049] finden; ähnliche Berichte sind in grosser Zahl zu finden. Eine unausbleibliche wirtschaftliche Folge war eine Steigerung der Arbeitslöhne, die aber wieder reduziert wurde durch eine bedeutende Wertverminderung der Scheidemünze, hervorgerufen durch eine allgemeine Verschlechterung der Prägung. Ein solcher Zustand musste natürlich dem Kleinhandel ganz empfindlich schaden, aber selbst Münzverordnungen, wie diejenigen der Erzbischöfe von Trier und Köln, sowie die Bemühungen Karls IV. vermochten dem drückenden Übel nicht abzuhelfen. Dagegen wusste sich der deutsche Grosshandel zu sichern durch Hinübernahme des den Kursschwankungen weniger unterliegenden florentinischen Goldguldens. Im allgemeinen aber bemerken wir, nachdem der allgemeine Ausgleich der Bevölkerungsverhältnisse der wirtschaftlichen und geschäftlichen Stockung wieder Abhilfe verschafft hatte, in den Städten besonders einen raschen und erfreulichen Aufschwung und Fortschritt. Zudem fällt in diese Zeit auch die Stiftung der ersten deutschen Universitäten, Prag 1348, Wien 1365, Heidelberg 1386, Köln 1389, Erfurt 1392. »Die zweite Hälfte des 14. Jahrhunderts ist die Zeit, in der der deutsche Handel den Weltmarkt zu erobern beginnt. In immer steigendem Masse erblüht Handel und Industrie, und selbst Künste und Wissenschaft gelangen wieder zu neuen Ehren.« Am allgemeinen Charakter des 14. Jahrhunderts »dieser wilden gährenden Zeit voll gewaltiger Impulse und roher Leidenschaften« hat der schwarze Tod nichts geändert. Die Anarchie in den Jahren 134850 hat gewiss die Pest verschuldet, und gewiss stehen Geisselfahrt und Judenverfolgung mit ihr im Kausalzusammenhang. Aber beide beruhen auch im Charakter der Zeit und sind deswegen, weil sie explodierend ausgebrochen sind, zügellos und roh geworden. Beide Bewegungen, die Judenverfolgung von Südfrankreich, gleichzeitig mit der Pest, die Geisselfahrt im Osten Deutschlands, als Präventivmassregel der Pest und zur Besänftigung des göttlichen Zornes, unmittelbar vor Ausbruch des schwarzen Todes ausgehend, eilen in ihrer rapiden Verbreitung über Deutschland der Pest voraus. An einzelnen Orten fallen sie zeitlich zusammen, wie Pest und Geisselfahrt in Strassburg, in Flandern; zuweilen tritt an einem Orte die Pest auf, ihr folgte die Judenverfolgung, hervorgerufen durch die unsinnige Mär von der Brunnenvergiftung durch die Juden, oder der Fanatismus der Geissler schürte den Judenhass wie in Frankfurt a.M., Köln, Breslau; im allgemeinen aber werden die Juden vorher die Opfer der blinden Verfolgungswut. Die Geisselfahrten erreichen schon ihr Ende, bevor auch nur die Hälfte deutschen Gebietes vom schwarzen Tod überzogen ist; Judenverfolgung und Geisselfahrt treten auch da auf, wo die Krankheit bei ihrem ersten Verwüstungszug durch Deutschland vorbeizog.
Noch zu erwähnen haben wir, dass sich auch die Kirche die allgemeine Todesangst zu Nutze zu machen wusste, wovon eine Unzahl von Testamenten und Immunitäten beredtes Zeugnis ablegen; niemals war der klingende Erfolg grösser als 1350, als Clemens VI. einen Jubiläumsablass ausschrieb und eine ungeheure Menschenmenge in Rom zusammenströmte. Ferner wuchs der Grundbesitz und das Vermögen der Kirchen und Klöster an, was sich offenbarte in der eminenten Bauthätigkeit nach dem Ausbruch der Pest.
Fassen wir die Geschichte des 14. Jahrhunderts zusammen: »Für die politische Geschichte ist der[1050] schwarze Tod fast bedeutungslos geblieben. Der enorme Menschenverlust hat auch den mächtigen Aufschwung von Handel und Industrie, die glänzende Entwickelung der deutschen Städte nicht aufhalten können, und was sich von der angeblichen Verwilderung des Menschengeschlechtes unter den Schrecken und Freveln der Pestzeit zu erkennen gibt, bewegt sich völlig in dem Charakter der Zeit, und tritt in ähnlicher Weise schon vor dem Ausbruch des schwarzen Todes zu Tage. Nirgends tritt, wenn wir allenfalls von der Entstehung der Sanitätspolizei absehen, in der Entwickelung der Verhältnisse ein Impuls zu Tage, der nicht schon vorher wirksam gewesen wäre, und kein neuer Gesichtspunkt macht sich in der Gestaltung der Dinge bemerkbar.«
Nach Dr. Robert Höniger, Der schwarze Tod in Deutschland. Ein Beitrag zur Geschichte des 14. Jahrhunderts. Berlin 1882.
II. Kinderfahrten. Hecker bezeichnet sie in Verbindung mit der Tanzwut als die Psychopathien des Mittelalters. Die grossartigste Erscheinung dieser Kinderfahrten, die ihren Ursprung im religiösen Enthusiasmus und in der Gemütserregung der Zeit haben, ist der Kinderkreuzzug vom Jahre 1212. Die Idee der Wiedereroberung des heiligen Landes, das schon wieder in die Hände der Sarazenen gefallen war, ergriff die Gemüter mit erneuter Heftigkeit, und bei der damaligen Stimmung konnten überspannte Ausbrüche derselben nicht ausbleiben. Den ersten Anstoss gab ein Hirtenknabe Etienne, aus dem Dorfe Cloies bei Vendôme; er hielt sich für einen Abgesandten des Herrn, der ihm erschienen sei, von ihm Brot genommen und einen Brief an den König gegeben habe. Die Hirtenknaben der Umgegend strömten ihm in Scharen zu, täglich erhoben sich acht- und zehnjährige Propheten und führten dem jungen Stephanus ganze Heere der von der Bewegung fortgerissenen Kinderwelt zu, deren Fanatismus nichts zu bändigen im stande war. So waren bald 30000 bewaffnete und unbewaffnete Kinder beisammen, die unter der Führung des heiligen Stephanus zur Eroberung Jerusalems auszogen; keine Beschwerde der Pilgerreise vermochte ihre heilige Begeisterung und Andacht zu ersticken. In Marseille wurden die jungen Pilger auf sieben Schiffen eingeschifft, von denen jedoch zwei mit den darauf befindlichen Kindern untergingen; die anderen fünf lieferten ihre Insassen schmählich den Sarazenen als Sklaven in die Hände. Nicht so übel erging es den jungen Kreuzfahrern in Deutschland, wo sich die Bewegung ebenso mächtig zeigte und unter ähnlichen Umständen verlief. Hier zogen zwei Heereshaufen, die an Zahl den französischen Zug wohl noch überstiegen, dem Meere zu, das, wie auch sie zuversichtlich glaubten, vor ihnen zurücktreten würde, so dass sie trockenen Fusses das heilige Land erreichten. Der eine Haufe, unter der Führung eines gewissen Nikolaus von unbekannter Herkunft, wandte sich über den Mont Cenis und erreichte im August in der Zahl von noch 7000 Teilnehmern Genua. Die Genueser öffneten ihnen jedoch erst nach einigen Unterhandlungen die Thore am 24. August; aber schon waren viele der Kreuzfahrt müde, sie suchten und fanden gastliche Aufnahme und blieben in Genua zurück. Die anderen, genötigt nach einigen Tagen die Stadt zu verlassen, zerstreuten sich nach verschiedenen Richtungen. Viele versuchten, sich nach Deutschland durchzuschlagen, die wenigen, denen es gelang, wurden dort mit Hohn und Spott empfangen. Ein Teil blieb jedoch seinem[1051] Vorhaben treu, durchzog in verschiedenen Haufen Italien; eine Anzahl Knaben wallfahrtete nach Rom und musste dort dem Papste das Gelübde ablegen, wenn sie herangewachsen seien, einen Kreuzzug abzulegen. Von dem anderen Kinderheer haben wir keine Kunde, auch den Namen des Führers kennen wir nicht. Es nahm seinen Weg über den St. Gotthard, wurde aber in der Lombardei mit eisiger Kälte aufgenommen; viele kamen um, die Stärksten und Gläubigsten gelangten nach Brindisium, wo sie Sarazenen als willkommene Beute in die Hände fielen.
Ein Zeichen der Erregung in der Kinderwelt dieser Zeit ist eine zweite Kinderfahrt, die sich aber auf die Stadt Erfurt allein beschränkte. Am 15. Juli 1237 verliessen gegen 1000 Kinder tanzend und springend die Stadt und wanderten über den Steigerwald nach Arnstadt. Am folgenden Tage wurden sie von ihren Eltern, die inzwischen den Vorgang erfahren hatten, wieder abgeholt; viele sollen noch lange nachher krank gewesen und namentlich an Zittern der Glieder gelitten haben. Der ganze Vorfall ist in seinen Ursachen dunkel; noch dunkler eine Kinderfahrt vom Jahre 1458, deren Motive offenbar religiöser Natur waren. Sie galt der Verehrung des Erzengels Michael. Mehr als 100 Kinder aus Hall in Schwaben wanderten wider Willen ihrer Eltern nach der damals weltberühmten, jetzt zum Staatsgefängnis gewordenen Abtei St. Michel in der Normandie, wo sie auch wirklich angekommen sein sollen. Der Magistat, der die Fahrt nicht hindern konnte, gab ihnen wenigstens einen Führer und einen Esel zum Tragen des Gepäcks mit. Weitere Nachrichten fehlen.
III. Die Tanzwut. 1. St. Johannstanz. Bald nach dem Wüten des schwarzen Todes verbreitete sich eine neue Volkskrankheit in Deutschland, die Tanzwut. Schon 1374 kamen in Aachen Männer und Frauen an, die in Kirchen und Strassen dem Volk ein seltsam Schauspiel darboten. Stundenlang tanzten sie in geschlossenen Kreisen in wilder, bacchantischer Raserei, bis sie vor Erschöpfung niederfielen. Dann klagten sie über Beklemmungen, bis man ihnen den Unterleib mit Tüchern zuschnürte, oder mit Faustschlägen und Fusstritten von ihrem Leiden half, worauf nach einiger Zeit ein neuer Anfall sie in den früheren entsetzlichen Zustand zurückversetzte. Während des Tanzes hatten sie Erscheinungen, einige sahen den Himmel offen mit dem Heiland und der Maria. Die Anfälle begannen mit fallsüchtigen Zuckungen; die von diesen Behafteten fielen bewusstlos und schnaubend, Schaum vor dem Mund, zu Boden, dann sprangen sie auf und begannen ihren Tanz unter den schrecklichsten Verzerrungen. Die Krankheit verbreitete sich bald von Aachen aus über die Niederlande, wo die heranwachsende Schar der Johannistänzer allmählich Besorgnis erregte und man anfing, zu Beschwörungen und Bittgebeten seine Zuflucht zu nehmen, um zu verhüten, dass die Krankheit auch die höheren Stände ergriff. Einen Monat später als in Aachen war die Tanzsucht auch in Köln, wo 500 Menschen von ihr befallen wurden, und in Metz, wo die Zahl sogar auf 1100 anstieg. Landleute, Handwerker, Dienstboten, Knaben und Mädchen, verheiratete und unverheiratete Frauen schlossen sich dem unheimlichen Reigen an, der bald zur Brutstätte wilder Begierden und Leidenschaften wurde. Erst nach vier Monaten gelang es, dieses dämonischen Treibens in den rheinischen Städten Herr zu werden, ohne jedoch seine gänzliche Vernichtung zu erreichen. Die Beziehung[1052] Johannes des Täufers zur Tanzwut ist folgende: Seit den ältesten Zeiten feierte man den Johannistag mit allerlei sonderbaren, wilden, heidnischen Gebräuchen. Die Deutschen verlegten den uralten heidnischen Gebrauch der Notfeuer auf diesen Tag, wobei ein wilder, bacchantischer Tanz aufgeführt wurde, eine Erscheinung, die sich auch bei anderen Völkern zeigte. Es liegt nun die Vermutung nahe, dass die ausgelassene Feier von 1374 den Anstoss zum Johannistanz gab, da die Tänzer immer den Namen des heiligen Johannes im Munde führten.
2. Der St. Veitstanz. Im Jahre 1418 erschien in Strassburg der gleiche Wahnsinn wie in den rheinischen und belgischen Städten; hier nahm sich der Magistrat der Kranken an und liess sie in einzelnen Haufen nach den Kapellen des heiligen Veit nach Zabern und Rotestein geleiten, wo ihnen durch Messen und andere heilige Gebräuche, einen feierlichen Umzug um den Altar und kleine Opfer von ihrem Almosen Heilung erfleht werden sollte; viele genasen wirklich. Über St. Veit, einen der 14 »Nothelfer«, geht folgende Legende: er habe, ehe er sich unter das Schwert gebeugt, zu Gott gebetet, er möge alle, die seinen Abend fasten und seinen Tag feiern, vor dem Tanz bewahren, und darauf eine Stimme vernommen: »Sankt Vite, du bist erhöret«. So wurde St. Veit der Schutzheilige der Tanzsüchtigen. Diese Tanzsucht ist übrigens keine neue Erscheinung. Wir werden nicht umhin können, jene Kinderfahrt von 1237 in Erfurt als eine Form der Tanzwut zu erklären. Ein ähnlicher Vorfall hatte sich ereignet in Utrecht am 17. Juni 1278, wo 200 Tänzer auf der Moselbrücke nicht aufhören wollten zu tanzen, als bis ein Priester den Leib Christi zu einem Kranken vorübertrüge; allein die Brücke brach vorher und alle ertranken. 1201 wurde von 18 Landleuten auf dem Friedhof der Klosterkirche Kolbig bei Bernburg durch Lärmen und Tanzen der Gottesdienst in der Christnacht gestört, worauf der Priester Ruprecht den Fluch über sie habe ergehen lassen, ein Jahr lang zu schreien und zu tanzen. Dies sei wirklich in Erfüllung gegangen, bis sie durch das Gebet zweier frommer Bischöfe erlöst worden seien. Ein Zeichen mittelalterlicher Roheit ist auch ein auf diesen Fluch wohl zurückgehendes, jetzt längst untergegangenes Sprichwort: »dass dich Sanct Veitstantz ankomme«. Eine Ursache für diesen Tanz wurde gefunden in der unkräftigen Taufe unzüchtiger Priester. Dass für den Klerus hieraus grosse Gefahr entsprang, ist leicht zu erklären, und derselbe suchte sich gegen den allgemeinen Unwillen durch Beschwörungen zu helfen, die aber ebensowenig nützten, wie die Gebete am Altare St. Veits. Denn von der Heftigkeit der Tanzsucht geben uns Beschreibungen aus dem 16. Jahrhundert lautes Zeugnis, wo sie eigentlich schon im Abnehmen begriffen war. Die mildere Form war häufiger, seltener die heftige. Damals sollen sich viele an Ecken und Wänden die Köpfe zerschmettert oder sich in Flüsse gestürzt haben, wo sie den gesuchten Tod fanden. Sie konnten nicht anders gebändigt werden, als dass man die Rasenden mit Tischen und Stühlen umstellte und sie so zu hohen Sprüngen zwang, dass sie bald in äusserster Erschöpfung zu Boden stürzten. Selbst hochschwangere Frauen sah man ohne Schaden der Leibesfrucht an dem tollen Tanze teilnehmen. Dass lebhafte Musik die Erregung steigerte, liegt im Wesen der Krankheit. Magistrate mieteten daher oft Musikanten, um die Anfälle rascher vorbeizuführen. Es mussten auch[1053] Verbote erlassen werden gegen das Tragen der roten Farbe, welche die Wut und Raserei der Kranken hervorrief. Allmählich wich die Krankheit nun doch zurück, wenigstens kamen Wanderungen von Stadt zu Stadt nicht mehr vor. Manche wurden auch nur alljährlich befallen. Den ganzen Juni vor dem Johannisfest fühlten sie Unruhe und Unbehaglichkeit, Schmerzen trieben sie unstät umher. Sehnlich erwarteten sie den Vorabend, um vor dem Altar des hl. Johannes oder des hl. Veit zu tanzen. Zwei Kapellen des letztern waren besonders besucht, die eine in Bienen bei Breisach, die andere in Wasenweiler. Wenn sie mit einem dreistündigen Tanze den Forderungen der Natur genüge gethan hatten, blieben sie das ganze Jahr unangefochten. Im Anfang des 17. Jahrhunderts war die Tanzwut seltener. 1623 berichtet man noch von Frauen in Drefelhausen bei Weissenstein im Ulmer Gebiet, die alljährlich zu den Kapellen des hl. Veit hinwanderten, um ihre Tanzanfälle abzuwarten und dann Tag und Nacht bis zur Erschöpfung zu tanzen. Allmählich verschwindet sie ganz bei der zunehmenden Aufklärung der Geister. Gleichzeitig und in sehr naher Beziehung zum Veitstanz trat in Italien der Tarantismus auf, der in Italien im 17. Jahrhundert seine höchste Höhe erreichte, als der Veitstanz schon erloschen war.
IV. Der englische Schweiss ist jene heftige Krankheit, die nach der Schlacht bei Bosworth im siegreichen Heere Heinrich VII. ausbrach, in den ersten Tagen des August 1486. »Es war ein überaus hitziges Fieber, das nach kurzem Froste die Kräfte wie mit einem Schlage vernichtete, und während schmerzhafter Magendruck, Kopfweh und schlafsüchtige Betäubung hinzutraten, den Körper in übelriechenden Schweiss auflöste. Dies alles geschah innerhalb weniger Stunden und niemals blieb die Entscheidung über Tag und Nacht aus. Unerträglich war den Kranken die innere Hitze, doch brachte ihnen jede Abkühlung den Tod.« Kaum war der König in London angelangt, da brach bald nachher am 21. September auch hier die Krankheit auf und wütete furchtbar bis Ende Oktober. Dann verschwand sie wieder, bis sie im Sommer 1507, aber ohne bedeutende Sterblichkeit und nur von kurzer Dauer, in London wieder auftrat. Bei ihrem dritten Auftreten in London im Juli 1518 forderte sie zahllose Opfer, verbreitete sich auch während des ganzen Winters in den meisten englischen Städten. In den letzten Tagen des Mai 1529 trat sie in der Hauptstadt mit derselben Heftigkeit auf wie 1518, die Menschenverluste lassen sich bei ihrer raschen und allgemeinen Verbreitung nicht beziffern. Gegen den 25. Juli erschien sie zum ersten Mal in Hamburg und erregte eine allgemeine Bestürzung. Ein Schiffer, Namens Hermann Evers, soll aus England zurückgekehrt sein, mit jungen Leuten, von denen 12 in zwei Tagen der Schweisssucht erlagen.
In der Nacht nach der Ankunft starben in Hamburg 4 Personen, dann täglich 4060, während der 9tägigen Dauer der Krankheit. In Lübeck starb am 30. Juli eine Frau daran, dann folgte eine reissende Zunahme der Todesfälle. In die gleiche Zeit fällt ihr Ausbruch in Rostock, Boitzenburg, Zwickau; in letzterem Orte wurden am 14. August 19 Todte beerdigt, in der Nacht erkrankten schon 100 Menschen. Gegen Ende August und Anfang September tritt die Schweisssucht auf in Stettin (31. August), Danzig (1. September), in der Mark Brandenburg, Schlesien, Augsburg (6. September), Köln (7. September), Frankfurt a.M., Marburg, Göttingen, Eimbeck, Lüneburg u.s.f. In Strassburg war sie schon am 24. August. In Preussen starben etwa 30000 Menschen dahin,[1054] in Augsburg in 6 Tagen 800. In Strassburg waren 3000 krank, aber nur wenige starben. Der einzige Kranke in Marburg genas. Auffallend ist, dass die Niederlande, wo der Verkehr mit England ungleich bedeutender war, erst vier Wochen später ergriffen wurden, auch hier wie in Deutschland ist die Zeit ihres Verweilens eine beispiellos kurze. Ihr Auftreten fällt in Dänemark in die letzten Tage des September, von da wanderte sie auch in die skandinavische Halbinsel hinüber. Am spätesten tritt sie in der Schweiz auf, in Basel im Spätherbst, nachher von hier aus in Solothurn und Bern. Während die Verluste in Basel bedeutend waren, starben in Bern von 300 Erkrankten nur drei. Die Erschütterung der Gemüter war über alle Beschreibung heftig, sie wurde noch erhöht durch haarsträubende Erzählungen von den Qualen der Kranken. Hierzu kam der unglückselige Wahn, wer von der Krankheit ergriffen, entrinnen wolle, müsse 24 Stunden unablässig schwitzen, während gerade in England allgemein der Rat half: massige Erwärmung, keine Nahrung, nur mildes Getränk, keine starken Arzneien, ruhig 24 Stunden ausharren bis zur Entscheidung. Viele beherrschte auch die Einbildung, vom englischen Schweiss befallen zu sein, so dass sie unter einem Berg von Betten, auf den sich noch einige Gesunde oft legten, ihren Tod fanden. Nicht zu vergessen ist, dass in dieser Zeit der Glaubenskämpfe der Seuche eine besondere Bedeutung zugeschrieben wurde. Die Volkskrankheit wurde als Geissel Gottes hingestellt, und die päpstliche Partei bemühte sich auf alle Weise, sie auszuschreien als offenbare Abmahnung vom Luthertum, wobei man sich natürlich auch der Unwahrheiten nicht scheute. So wurde behauptet, die Zusammenkunft der Reformatoren in Marburg am 2. Oktober hätte deshalb zu keiner Einigung geführt, weil die Furcht vor der neuen Krankheit die Ketzer ergriffen hätte.
Was die Ärzte dieser Zeit betrifft, so verordneten die unwissenden und erwerbslustigen, da, wo der gesunde Sinn des Volkes nicht dagegen aufkommen konnte, in einer Fülle von Flugschriften das unsinnige 24 stündige Schwitzen, wodurch die Kranken gleichsam tot geschmort wurden; und eine Unmasse von Pillen, Latwergen, Tinkturen, Aderlässe, Abführungen, herzstärkende Arzneien gaben dem Volk alle möglichen und unmöglichen Geheimmittel, wobei sie natürlich gute Geschäfte machten. Gegen diesen Unsinn erhob sich aber doch eine gesunde energische Reaktion, die dem englischen Verfahren bald die verdiente Anerkennung verschaffte und der Krankheit Einhalt that.
Am 15. April 1557 erschien der alte Erbfeind des englischen Volks wieder, und zwar zum letzten Mal, in Shrewsbury, verbreitete sich alsbald über ganz England bis an die schottische Grenze, und raffte, keinen Stand verschonend, eine sehr bedeutende Menschenmenge hinweg.
Deutschland wurde verschont, und es liegt nahe, die Eigentümlichkeit der englischen Atmosphäre und der Bodenbeschaffenheit als Grund aufzufassen. Seitdem ist die Krankheit nicht wieder erschienen. Nach Hecker, die grossen Volkskrankheiten des Mittelalters, herausgegeben von Hirsch. Berlin 1865. Vgl. Haeser, Lehrbuch der Geschichte der Medizin. Über den Aussatz siehe den besondern Artikel.
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Der satirische Roman von Christoph Martin Wieland erscheint 1774 in Fortsetzung in der Zeitschrift »Der Teutsche Merkur«. Wielands Spott zielt auf die kleinbürgerliche Einfalt seiner Zeit. Den Text habe er in einer Stunde des Unmuts geschrieben »wie ich von meinem Mansardenfenster herab die ganze Welt voll Koth und Unrath erblickte und mich an ihr zu rächen entschloß.«
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