Adalbert der Heilige

[35] Adalbert der Heilige, der Sohn eines böhmischen Magnaten, wurde in der Domschule zu Magdeburg erzogen, 983 zum Erzbischof von Prag erwählt. Sein Amt wurde ihm jedoch so verbittert, daß er 988 sich in das Kloster des hl. Alexius in Rom zurückzog. Der Befehl des Papstes und die Bitten der Böhmen vermochten ihn abermals zur Uebernahme des Erzbisthums, aber nur auf kurze Zeit. Er verließ den erzbischöflichen Stuhl und predigte als Missionär den heidnischen Preußen; ein Götzenpriester, Sippo, und andere Heiden ermordeten den Adalbert mit Lanzenstichen den 23. Apr. 998 auf dem Platze, wo jetzt Fischhausen steht, in der Nähe von Königsberg. Sein Leichnam wurde von dem Polenherzog Boleslaus um eine große Summe gelöst und in Gnesen beigesetzt. Im Jahre 1038 brachte Herzog Brzetislaw den hl. Leib nach Prag.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 35.
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