Brigittenorden

[670] Brigittenorden (Ordo Salvatoris), wurde um 1344 von der hl. Brigitte zu Wadstena in Ostgothland zu Ehren Marias gestiftet und Erlöserorden genannt, weil sie von Christus selbst die Regel desselben empfangen haben wollte. Wadstena war ein Doppelkloster, wo neben 60 Nonnen, 4 Diaconen und 8 Laienbrüder, Conversi (die 72 Jünger Christi) wohnten, denen 13 Ordenspriester (13 Apostel, wenn man Paulus dazu rechnet) beigegeben wurden. Der Orden wurde 1370 durch Urban V. bestätiget, nachdem die Satzungen einigermaßen geändert worden und wirkte besonders im Norden segensreich. Wadstena selbst erhielt sich lange wie durch ein Wunder, war das letzte und zugleich berühmteste Kloster in Schweden, das 1595 aufgehoben wurde und jetzt ein prot. Fräuleinstift ist. Vor 1790 gab es B.klöster in Flandern. 10 in Deutschland, darunter Marienforst und Sion im Kölnischen, Marienbaum in Cleve und Altomünster in Bayern, in Genua bestehen noch jetzt 2 sehr reiche. In Spanien gründete Marine Escobar oder die Königin Elisabeth zu Philipps IV. Zeit die Brigittinerinen von der Recollektion. deren milde Regel von Urban VIII. bestätigt wurde, die jedoch nur 4 Klöster besaßen. – Der Ritterorden, den die hl. Brigitte für Ausrottung der Ketzer gestiftet haben soll, läßt sich historisch nicht nachweisen und die Canonisationsbulle der Heiligen weiß nichts davon.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 670.
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